Freitag, 30. September 2011

Wie der Witsch.

Freitag, 16. September 2011, früher Abend.
Der Verleger. Tagebucheintrag. (6)


Liebe Zeit! Ich war so sehr mit meinen Gedanken an Berti beschäftigt, dass ich den Chef erst in letzter Sekunde bemerkte. WAS SCHREIBEN SIE DA?

Zum Glück hatte ich mit einem Klick den Bericht auf dem Schirm, mit dem ich mich schon seit Tagen herumquäle. Den habe ich soeben fertiggestellt und rübergemailt, damit der Gute was zum Lesen hat. Ist nicht so erfreulich, das Ganze. Ich weiß jetzt schon, dass ich wieder mal die Kohlen für ihn aus dem Feuer holen muss. Berufszufriedenheit sieht anders aus. Na ja, das monatliche Schmerzensgeld reicht, um einen akzeptablen Lebensstandard aufrechtzuerhalten und meine Exfrau samt Kind zu finanzieren – ich will also nicht klagen. Und schon gar nicht über mich und mein langweiliges Leben schreiben.

Also, Büchermann Berti und Reklamemeister Ad an einem Tisch – das war Feuer auf Eis, und ich bekam das Schmelzwasser ab. Ich fühlte mich sozusagen wie der Witsch im Sandwich: plattgequetscht zwischen zwei pampigen Hälften, zum sofortigen Verzehr freigegeben. Gott, war ich froh, als Ad endlich sein Bier ausgenuckelt hatte und verschwand.

Wobei es mir fast lieber gewesen wäre, Berti wäre gegangen. Ich hoffe, du sagst mir jetzt nicht, dass du beabsichtigst, mit diesem Menschen künftig regelmäßigen und näheren Umgang zu pflegen.
Wenn ich das so hinschreibe, hört es sich hochnäsig, ja elitär an, doch das trifft es nicht. Es lag eher ein Hauch Bedauern in Bertis Stimme, ein bisschen Cäsar bei der Ermordung durch Brutus. Das Merkwürdige an Berti ist, dass er einerseits durch seinen Habitus zwar Ehrerbietung produziert, andererseits aber das ist, was man gemeinhin: ein feiner Herr! zu nennen pflegt. Das drückt sich in seiner Sprache aus, im Umgang mit anderen, in seinem ganzen Auftreten. Er ist aber nicht nur ein kultivierter Mann, sondern hat auch Herz. Das wiederum hört sich kitschig an, und Berti würde sicher etwas Passenderes einfallen, wenn er jemanden wie sich beschreiben müsste. Wenn er allerdings mein Geschreibsel läse, würde er wohl ziemlich ironisch werden.

Ja, ich gebe es zu: Ich bewundere Bertis Art zu sprechen. Aber nicht, weil er sich besonders ausgefallen ausdrückte, oder andere durch Sarkasmus oder Stimmdezibel zu Mickergestalten werden ließe, wie es etwa mein Deutschlehrer zu tun pflegte, der mir regelmäßig das Gefühl gab, der mit Abstand dümmste Mensch im Universum zu sein.

Berti spricht eine Sprache, die verständlich und unmissverständlich zugleich ist. Obwohl er ja viel länger in Frankfurt lebt als ich, sagt er immer: nicht, und niemals: net. Er artikuliert sich grundsätzlich in Sätzen, die nach dem dritten Komma noch Sinn ergeben. Er macht an den richtigen Stellen die Pausen, und er kann Fragezeichen und Ausrufezeichen setzen, ohne die Stimme zu heben. Diese Art zu sprechen ist im Aussterben begriffen; die einzige Gruppe von Menschen, in der ich sie noch gehäuft finde, ist die der Älteren. Selbst wenn sie keine studierten Leute sind wie Berti, wissen sie sich gewählt auszudrücken, sie verschlucken weder Buchstaben noch Satzenden. Ich gebe zu, dass mir das früher nicht aufgefallen ist, etwa so, wie man die Spatzen im Garten erst dann wahrnimmt, wenn ihr Gezwitscher plötzlich fehlt. Und mit der sauber formulierten Sprache scheint offenbar auch der Wille verloren zu gehen, strukturiert nachzudenken und interessiert zuzuhören.

Vorgestern schaute ich abends mal wieder eine dieser Talkshows. Es ging darum, ob wir in unserer Gesellschaft die „alten Tugenden“ noch brauchen oder nicht. Einer der Gäste war ein älterer Herr. Er hat mich an Berti erinnert und sehr kluge Dinge gesagt, vielmehr: Er hat es versucht. Zum Beispiel hat er versucht, den Unterschied zwischen Freude und Spaß zu erklären. Ich fand das sehr interessant, aber der Talkmaster hat ihm jede Denkpause und jede Sprachpirouette gnadenlos wegmoderiert.
Was erwartest du, Kumpel?, höre ich Ad sagen. Eine Talkshow ist kein Parlamentsausschuss, sondern viel Show mit ´nem bisschen Talk zur Belustigung der Leute. Mag sein, aber es nervt. Und ich hätte zu gern den Unterschied gewusst zwischen Spaß und Freude. Vielleicht frage ich beim nächsten Bier mal Berti.

Wenn ich mit Berti spreche, fühle ich mich einfach wohl. Weil er mir, von seltenen Ausnahmen abgesehen, weder das Gefühl gibt, ihm intellektuell unterlegen zu sein (obwohl ich das bin!), noch mich für irgendwas rechtfertigen oder irgendwie positionieren zu müssen. Durch Berti habe ich gelernt, was das heißt: eine gute Unterhaltung zu führen. Man spricht über Gott und die Welt und hat hinterher sämtliche Batterien aufgeladen. Leider kommt es immer häufiger vor, dass ich mich nach Gesprächen so fühle, als hätte mein Gegenüber nicht nur meine Batterie samt Säure leergesaugt, sondern auch noch den Stecker vom Aufladegerät abgeschnitten.

Tja, und der Abend mit Berti und Ad war einer dieser seltenen Fälle, in denen ich wünschte, Berti wäre NICHT dagewesen. Und hätte diesen Satz über Ad NICHT gesagt. Ich fühlte mich bemüßigt, jemanden zu verteidigen, den ich gar nicht verteidigen wollte, und das machte mich wütend. Auf Berti, auf Ad, auf mich selbst. Klar, Ad ist ein Schaumschläger und Schwätzer. Aber er hat mir immerhin für nix seine Hilfe angeboten. Und damit auch Berti.

„Doch mein Lieber“, entgegnete ich ihm. „Genau das beabsichtige ich zu tun: mit diesem Menschen demnächst näheren Umgang zu pflegen. Und zwar nicht, weil es mir gefiele, sondern für dich und deine unmoderne Buchhandlung.“ Als Berti ansetzte, etwas zu sagen, fügte ich hinzu: „Du stapelst rosaviolette Liebesschmonzetten und trinkst zu viel Whisky, und ich rede mit Werbefuzzis beim Bier über Facebook. Wir sind quitt, oder?“

Berti schaut mich an. Ernstfreundlich. Nickt. Bestellt noch zwei Bier. Willi staunt, ich staune. Und exakt drei Minuten später bin ich wieder der zehnjährige Bengel, der nach Perry Rhodan fragt.
Berti hebt das Glas. „Prost, mein Junge! Den Foulelfmeter hast du bravourös verwandelt.“

Sherlock Holmes.

GEHEIM (7)

Von: Topinfo1 (mailto: fox-at-fire321ich.de)
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 20:33
An: Chronist
Betreff: Der Fall Thoni.

Kennen Sie Sherlock Holmes und die Suche nach dem verschwundenen Brief? Auf unseren Fall übertragen: Welchen Ordner würden Sie auf dem PC einer Autorin als Letzten öffnen, wenn Sie brisantes Material suchten? Na? Die Dame hat jedenfalls meinen Respekt.
Ich melde mich.
q1

Mittwoch, 28. September 2011

Keine moderne Buchhandlung.

Freitag, 16. September 2011.
Der Verleger. Tagebucheintrag. (5)


Also, was Ad angeht, kriege ich langsam ein flaumiges Gefühl in der Magengegend. Der hat einfach ein Interview mit mir erfunden und es dem NNB untergejubelt. Mit Bild! Erzählt der mir so nebenbei beim Bier! Ich finde, das geht eindeutig zu weit! Und das wollte ich ihm gestern gerade sagen, als Berti hereinkam. Ich habe gleich gemerkt, mit den beiden, das wird nichts. Wer leider absolut gar nichts gemerkt hat, war Ad.
Er haut Berti auf die Schulter und greint: „Lass mich raten: Du bist der Berti mit dem Buchladen?“
Und Berti? Streckt Ad die Rechte hin: „Guten Abend, der Herr. Buchmann, mein Name.“
Zum Glück ist Ad schmerzfrei. Der grinst noch mehr, nimmt die Hand und schüttelt sie, dass Bertis Brille wackelt. „Freut mich, Herr Buchmann. Eduard Weber, mein Name. Sie dürfen aber gern Ad und Du sagen.“
Berti nickt, sagt überaus freundlich: „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Herr Weber“, und schaut dann mich an wie der Feldwebel den Soldaten, der vom Desertieren heimkommt. Mir ist das alles sowas von peinlich.

Da hilft nicht mal, dass Willi kommt und Berti das Bier hinstellt: „Guten Abend, Herr Buchmann. Drei Minuten. Extra für Sie.“
„Und ich?“, frage ich.
„Dauert noch vier Minuten“, sagt Willi und verschwindet wieder hinter seiner Theke.
„Für mich bitte auch noch eins!“, ruft Ad ihm hinterher. Ich habe längst den Verdacht, dass der in Wahrheit gar kein Bier trinkt. Das macht er nur, um mir zu imponieren. Damit ich ihn nicht rauswerfe, den selbsternannten Pressechef und Marketingleiter.
Ich versuche, mit Berti ein Gespräch anzufangen, aber ich merke, dass er heute Abend nicht recht reden will. Und dann ärgere ich mich doch etwas über ihn: Für wen hab ich diese Chose denn in die Welt gebracht? Ich opfere ganze Tage, mach mir einen Kopf und sonst was, um ihm zu helfen, und er? Spielt die beleidigte Leberwurst!

„Also, ich hätte da eine Idee“, sagt Ad zu ihm. Und fängt an, ihn zuzuquasseln mit Vorschlägen, wie man den Buchladen on the Top bringen könnte, und ob Berti schon daran gedacht habe, bei Facebook einen Account zu eröffnen? Eine moderne Buchhandlung müsse heutzutage schließlich online sein!
Berti guckt ihn an. Lächelt. Und sagt überaus freundlich: „Ich habe keine moderne Buchhandlung.“
Und Ad? Der sagt tatsächlich: NICHTS.
Dafür bewundere ich Berti: Der kann so freundlich sein, dass die Blumen aufblühen, und gleichzeitig seinem Gegenüber mitteilen, dass es an der Zeit ist, schnellstens den Zug zu wechseln.
Ich habe mich schon oft gefragt, warum das so ist. Vielleicht hat es damit zu tun, dass es eigentlich niemanden außer mir gibt, der sich traut, Berti Berti zu nennen. Sogar Willi sagt Herr Buchmann. An der Kleidung kann es nicht liegen. Wer genauer hinschaut, sieht schon, dass Bertis Anzug nicht mehr so ganz der Mode folgt. Und besonders imposant sieht Berti auch nicht aus. Eher unscheinbar, wenn ich ehrlich bin. Und trotzdem kriegt er es irgendwie hin, dass jeder ihn respektiert, sobald er nur den Raum betritt. Noch bevor er irgendwas sagt. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber selbst bei Leuten wie Ad reicht zumeist ein Satz. Es muss etwas mit der Art zu tun haben, wie Berti steht und geht, und vor allem: wie er einen anschaut. Ich hatte damals auch Mordsrespekt vor ihm, als ich die Bücher für meine Klassenkameraden bestellt habe. Ohne Perry Rhodan wären wir wohl niemals Freunde geworden.

Aber das tolle Gefühl, von meinem Bruder ernstgenommen zu werden, der sonst nichts Besseres zu tun hatte, als mich bei jeder Gelegenheit zu piesacken, das wollte ich öfter haben. Und nur deshalb bin ich regelmäßig in die Buchhandlung gegangen, zu diesem ernstschauenden Menschen mit der runden Brille auf der Nase, der so kluge Sachen sagte und gleichzeitig unter dem Ladentisch die neuesten Perry-Rhodans versteckte. Und irgendwann hat er dann ganz ernstfreundlich zu mir gesagt: „Es ist schon erstaunlich, dass eine Lektüre zwei Menschen zusammenbringt, die keiner von beiden je gelesen hat, nicht wahr?“

Das hat mir noch mehr imponiert als die Bewunderung meines Bruders. Und dann hat Berti mir ein Buch geschenkt. Irgendwas mit Fragezeichen. Und weil ich mich nicht blamieren wollte, hab ich`s halt gelesen. Und fand es sogar ganz gut. Aber er hat mich gar nicht gefragt, ob es mir gefallen hat. Er hat gefragt, was ich, wenn ich das Buch geschrieben hätte, anders gemacht hätte. Erst viel später ist mir aufgegangen, was für ein raffinierter Hund Berti ist! Doch da hatte er mich längst geködert mit seinen Lektürevorschlägen, und irgendwann hat er gemeint: „Ich finde, Herr Buchmann hört sich an wie in der Schule. Aber ich möchte nicht dein Lehrer sein. Und damit auch gar nicht erst der Verdacht aufkommt, sagst du am besten ab sofort Berti zu mir.“

Ganz ehrlich: Ich war stolz wie Bolle! Trotzdem hat es Wochen gedauert, bis ich das wirklich ohne Stolpern über die Lippen bekommen habe: Berti zu sagen zu einem so gescheiten Mann, der eine runde Brille und einen ganzen Buchladen hatte. Und der …

Ausgemachter Schwachmat.

GEHEIM. (6)

Von: Quelle1 (mailto: q-eins-at-recherche.de)
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 16:55
An: Chronist
Betreff: Der Fall Thoni. Organisatorisches

Hallo zurück!
Das überrascht mich nun aber doch etwas! Kannst Du mir die Gründe erläutern? Ich würde wirklich ungern auf den mir vertrauten Namen verzichten. Und warum ausgerechnet q7a? Soweit ich mich erinnere, hast Du mal erwähnt, dass q7 ein ausgemachter Schwachmat sei (Deine Wortwahl, nicht meine!). Und das „a“ im Namen soll doch wohl hoffentlich nicht bedeuten, dass ich diesem Deppen jetzt untergeordnet bin?????

Enttäuschte Grüße
Deine (noch) q1.

PS: Ich habe neue Infos für Dich. Treffen wir uns heute Abend?
.


Von: Chronist
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 17:28
An: Quelle1 (mailto: q-eins-at-recherche.de)
Betreff: Der Fall Thoni. Organisatorisches

Mein Lieber!
Du wirst niemandem untergeordnet! Die Umbenennung erfolgt wirklich nur aus formellen Gründen. Wir können ja heute Abend noch mal über alles reden, und wenn Dir das wirklich so wichtig ist … Vielleicht gibt`s eine andere Lösung? Ich schlage vor: um 20.30 Uhr an Treffpunkt 4.
Bis dann
Dein Chronist.

Dienstag, 27. September 2011

Die Optimierung der Organisation.

GEHEIM. (5)

Von: Chronist
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 15:01
An: Quelle1 (mailto: q-eins-at-recherche.de)
Betreff: Der Fall Thoni. Organisatorisches

Guten Tag, mein Lieber!
Du kennst mich ja schon lange genug, um sicherlich nicht besonders überrascht zu sein, dass ich mir einmal mehr Gedanken um die Optimierung der Organisation gemacht habe. Ich habe aktuell eine Umbenennung der Quellen vorgenommen und bitte Dich, künftig die Bezeichnung q7a/Quelle7a zu verwenden. Um Irritationen zu vermeiden, bitte ich Dich, auch Deine eMail-Adresse entsprechend anzupassen.
Mit besten Grüßen
Der Chronist.
.

Von: Chronist
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 15:17
An: Topinfo1 (mailto: fox-at-fire321ich.de)
Betreff: Der Fall Thoni. Organisatorisches

Sehr geehrter Herr Topinfo 1!
Ich bin mit Ihrem Vorschlag einverstanden. Auf gute Zusammenarbeit!
Mit vielen Grüßen
Der Chronist.

PS: Entschuldigen Sie meine Neugier, aber wie bitte sind Sie darauf gekommen, dass die AUTORIN die Infos in einem Ordner mit dem skurrilen Namen „Meine kleine Gedichtesammlung“ ablegt?????

Montag, 26. September 2011

Präferiertes Tätigkeitsfeld.

GEHEIM. (4)

Von: Chronist
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 13:38
An: Topinfo1 (mailto: fox-at-fire321ich.de)
Betreff: Der Fall Thoni. Ihre übermittelten Daten. Angebot zur Zusammenarbeit.

Sehr geehrter Herr oder Frau Topinfo1!
Sie haben mich in der Tat beeindruckt, und zwar sowohl was die Qualität Ihrer Recherche angeht, als auch mit der professionellen Art der Datenübermittlung. Ich nehme Ihr Angebot zur Zusammenarbeit deshalb gern an, zumal Ihr präferiertes Tätigkeitsfeld Internet mit Schwerpunkt Social Media in meinem Portfolio derzeit unterrepräsentiert ist. Aus organisatorischen und datenschutzrechtlichen Gründen arbeite ich mit meinen Quellen ausschließlich unter Verwendung von Kürzeln. Ich würde Sie daher bitten, ab sofort in unserer Kommunikation die Bezeichnung q7a oder Quelle 7a zu verwenden.

Mit vielen Grüßen
Der Chronist.


Von: Topinfo1 (mailto: fox-at-fire321ich.de)
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 14:45
An: Chronist
Betreff: Der Fall Thoni. Angebot der Zusammenarbeit

Liebster Chronist,
Sie belieben zu scherzen? Um eins klarzustellen: Ich biete Ihnen Top-Informationen und arbeite demzufolge auch als Top-Mann (die Frau in der Anrede können Sie sich schenken)! Dass Sie meine Arbeit überzeugt, weiß ich. Sonst hätten Sie meine Übermittlung in Sachen Thoni/Facebook von heute Nacht und die „Gedichtesammlung“ der Autorin wohl kaum kommentarlos in Ihre Chronik aufgenommen. Ich schlage deshalb vor, dass ich unter q1 respektive Quelle1 für Sie agieren werde. Oder gar nicht.

Es grüßt Sie:
Topinfo1 ./.q1.

PS: Ich bitte um Nachricht bis heute 15.30 Uhr, ob Sie einverstanden sind. Habe gerade eben ein SEHR interessantes Alternativangebot bekommen …

Samstag, 24. September 2011

Fristlos entlassen.

GEHEIM. (3)

Von: Chronist
Gesendet: Donnerstag, 15. September 2011 13:19
An: Quelle7 (mailto: internet-at-guck.de)
Betreff: Der Fall Thoni. Ihre übermittelten Daten. Medienauswertung/Facebook


Guten Tag, q7!

Es interessiert mich einen feuchten Kehricht, wen Sie für einen netten Kerl halten, und noch weniger interessiert mich das Warum! Um es in Ihrem Jargon zu artikulieren: Ihre Arbeit GEFÄLLT MIRGEFÄLLT MIR NICHT MEHR!
In meinen Sprachduktus übersetzt: Sie sind fristlos entlassen!

Mit endgültigen Grüßen
Der Chronist.

Freitag, 23. September 2011

Das Tausendprozentprojekt.

Der Chronist. Social-Media-Erkenntnisse. (3)
Facebook/Posting von Derry Verleger auf der Seite Derry Verleger,
Donnerstag, 15. September 2011, 02.09 Uhr.


Liebe Neugierige,
ich freue mich, dass Ihr auf meine Seite gefunden habt! Ich muss leider dringend einige wichtige Angelegenheiten regeln, bin bald aber wieder da! Infos über das Projekt „Thoni – der Verlag ohne Bücher“ findet Ihr auf der Thoni-Seite (Link s.u.). Und: JA! Gerne dürft Ihr dort Eure Bücher und sonstige litararischen (sic!) Infos verlinken, wenn Euch die Seite gefällt.
PS: Aktuelles über Thoni versuche ich weiterhin täglich auf der Thoni-Seite zu verlinken. Und jetzt wünsche ich …

(LINK angefügt zur Seite „Thoni – der Verlag ohne Bücher“)
28 Kommentare dazu, verfasst in der Zeit von 02.13 Uhr – 02.39 Uhr

Anmerkung:
Offenbar wird der erste Kommentar schon geschaltet, während D. noch am Posten ist (?), die anschließende „Kommentar-Kommunikation“ dann offenbar von 3 Personen geführt: Derry selbst sowie zwei Unbekannte (UP 1, UP2). Die im Gespräch übermittelten Informationen erhärten die durch den Tagebucheintrag (3) von DerVERLEGER gewonnene Vermutung, dass es sich bei Derry Verleger mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht um den Inhaber des Thoni-Verlags, „DerVERLEGER“, handelt, sondern um Eduard (Eddy alias Ad) Weber, der für diesen Verlag als Marketingchef tätig ist.

Erkenntnisse über UP1, UP2: Derzeit keine.

Kommentarverlauf:

02.13 Uhr:
UP 1: Na, machste dich vom Acker?

02.15 Uhr:
Derry: Halt endlich den Rand!

02.16 Uhr:
UP1: Warum? Macht doch Spaß.

02.17: Uhr:
Derry: MIR NICHT!
UP1: Dein Tausendprozent-Projekt flunzt wohl nicht so richtig, hab ich recht?
Derry: Es wäre nett, wenn du mir endlich mal verraten würdest, was du gegen mich hast!
UP1: Es gibt ein paar Leute, die meinen, dass dir längst mal eins auf die Nuss gehört, AD.

02.18 Uhr:
Derry: ICH BIN NICHT AD!

02.19 Uhr:
UP 1: Und warum regst du dich dann so auf?

02.23 Uhr:
Derry: Du kannst nicht einfach ungestraft andere Leute in den Ruin treiben!
UP1: Aber du.

02.24 Uhr:
Derry: Zum allerletzten Mal! Ich werde …

02.26 Uhr:
UP1: Lass mich raten: Du musst hier ein paar Tage raus, weil sich die Hämorrhoidencreme beschwert hat? Hab schon ewig keinen Spot von denen mehr gesehen. Hast wie üblich die Kohle eingesackt und das wars dann, gell?

02.27 Uhr:
Derry: TV-Werbung ist out! … Sag mal: BIST DU DAS??

02.29 Uhr:
UP1: Ich sagt (sic!) dir mal was, Addy: Deine Projekte wachsen dir langsam über den Kopf! Aber du würdest lieber verrecken, als das zuzugeben! Aber dieses bekloppte Thoni-Ding wird dir den Garaus machen! Damit hast (sic!) dich verhoben!

02.30 Uhr:
UP1: Und soll ich dir noch was sagen? Es gibt ein paar Leute, die sich tierisch darauf freuen, wenn ich endlich dein ramponiertes Renommee mit Karacho durch die Kloschüssel spüle! Die wetten schon darauf, wie viele Tage es noch dauert :)))
UP2: Stimmt.
UP1: Oh! Woher die plötzliche Einsicht?

02.36 Uhr:
Derry: Jetzt sag ich DIR mal was, Döskopp: Das Projekt Thoni läuft super!
UP1: Dir steht nur das Wasser bis zum Hals ;)
Derry (Oder UP1, witzig??): Und die Hämorrhoidencreme auch!

02.37 Uhr:
UP?, UP2?: Na, da kann Deutschland ja beruhigt sein.
UP1?, UP2?: Hahaha!

02.39 Uhr:
Derry: Ähm: Hast du eben STIMMT gesagt?
UP1: Oh Gott, so schlimm schon? Nee, das warst du.
Derry: NEIN!
UP1: Sag bloß, hier ist noch einer??!!! („Derry“ gefällt das. Personenidentität unklar.)
UP2: hihihi.

(Stand: 15.9.2011, 03.00 Uhr)

Donnerstag, 22. September 2011

Pressestelle. Unleserliche Unterschrift.

Montag, 12. September 2011, abends.
Bei Willi vor der Ecke. Kneipengespräche. (2)


(Ad und DerVERLEGER sitzen am Stammtisch und trinken ein Sieben-Minuten-Pils.)

Verleger: Na? So schweigsam heute? Gibt`s Probleme?

Ad (grinst, nimmt das Bier und prostet ihm zu): Ach was! Alles bestens!

Verleger: ABER?

Ad: Kumpel, du solltest endlich anfangen, mir zu vertrauen. Ich weiß, was ich tue!

Verleger: Und was tust du?

Ad (trinkt einen Schluck und grinst noch mehr): Na was wohl? Werbung für dich machen! Und ich sag dir: Das flunzt, da bin ich selbst überrascht von! Und wir stehen erst am Anfang!

Verleger: Kostet das nicht viel Geld? Ich möchte nicht …

Ad (tätschelt ihm gönnerhaft den Arm): Ich hab`s dir doch gesagt: Erst mal alles nur auf Probe. Und wenn die Kohle sprudelt, dann …

Verleger: Wie soll bitte schön Kohle sprudeln in einem Verlag, der keine Bücher verlegt?

Ad: Du wirst schon sehen. Morgen erscheint übrigens dein Interview.

Verleger (baff): Welches Interview??

Ad: Also, echt! Wir hatten eine Anfrage vom NNB, erinnerst du dich?

Verleger: Ich habe kein Interview gegeben!

Ad (lacht, schaut zur Decke und rezitiert): Der Verleger des Thoni-Verlags freut sich über Ihr Interesse und ist selbstverständlich gerne bereit, zu Ihren Fragen Stellung zu nehmen. Wir bitten, diese schriftlich zu übermitteln und werden sie umgehend beantworten. Mit freundlichen Grüßen. Thoni-Verlag. Pressestelle. Unleserliche Unterschrift.

Verleger: Pressestelle? Unleserliche Unterschrift? Was soll der Quatsch?

Ad: Soll ich etwa mit meinem Namen unterschreiben, damit jeder gleich merkt, dass beim Thoni-Verlag die Presseabteilung und die Marketingabteilung in Personalunion geführt werden?

Verleger: Damit hat der sich doch nicht etwa zufriedengegeben?

Ad: Na sicher doch! Nachdem ich ihm versichert habe, dass ein persönlicher Gesprächstermin bedauerlicherweise bis auf Weiteres aufgrund der zu priorisierenden Aufbauarbeit für den Verlag nicht möglich ist und die Presseabteilung sich bei Ablehnung nicht an die Zusage des Exklusivinterviews gebunden fühlt, zumal bereits mehrere überregionale Anfragen vorliegen.

Verleger: Überregionale Anfragen? Davon hast du mir auch nichts gesagt!

Ad (verdreht die Augen): Meine Güte! Das kommt schon noch. Aber …

Verleger (empört): Versteh ich das richtig? Du hast den Rastlos angelogen?

Ad (schaut ihn sehr streng an): Niemals, hörst du: NIEMALS solltest du den Namen eines Menschen, der für dich irgendwie relevant sein könnte, FALSCH aussprechen oder schreiben! (lacht in sich hinein). Der war so geil auf die Story, der hat sogar geschluckt, dass ich die eine oder andere Frage etwas angepasst habe.

Verleger: Angepasst …?

Ad: An die passende Antwort, Kumpel! Und wenn du erst das Bild siehst …

Verleger: Du hast dem doch nicht etwa ein FOTO von mir überlassen???

Ad: Dass du inkognito bist, ist doch der wesentliche Grund, warum die überhaupt über dich berichten! Nee, die Bildstocks bieten da mittlerweile für wenig Knete richtig gute Ware!

Verleger: Ich versteh gerade gar nichts! Warum hast du mir die Fragen nicht gegeben?

Ad: Das ist schon mal schiefgegangen, oder? Außerdem hattest du keine Zeit.

Verleger: Das stimmt doch gar nicht! Ich hätte jederzeit …

Ad: Also wirklich: Du musst noch viel lernen, Kumpel!

Mittwoch, 21. September 2011

Ein echter Hingucker.

Montag, 12. September 2011.
Rudi Ratlos. In der Redaktion. (2)


(Das Telefon klingelt.)

Rudi: Ja?

Chef: Also, ich muss Sie wirklich mal loben, Ratlos! Das Interview mit diesem Möchtegernverleger – so viel Sprachwitz hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut!

Rudi: Freut mich zu hören, Chef.

Chef: Und Sie versichern mir, dass die Konkurrenz dazu garantiert nichts bringt?

Rudi: Ja.

Chef: Dann wird das morgen als Aufmacher im Lokalteil erscheinen. Wer steckt eigentlich hinter dieser verrückten Idee?

Rudi: Ich habe zugesagt, darüber vorläufig zu schweigen. Aber ich finde …

Chef: Kluger Schachzug! Und das Foto mit der Uhr vor dem Kopf, das ist ein echter Hingucker! Die Leute werden anfangen wie wild zu rätseln … Wann werden Sie das Geheimnis lüften?

Rudi: Nun ja, ich denke, ein Verlag ist auf Dauer nicht mit Pseudonym zu führen! Und ich habe gute Connections in die Presseabteilung.

Chef: Das ist prima. Bleiben Sie dran.

Sinnlos Zeug.

GEHEIM. (2)

Von: Quelle7 (mailto: internet-at-guck.de)
Gesendet: Mittwoch, 14. September 2011 11:34
An: Chronist
Betreff: Der Fall Thoni. Ihre übermittelten Daten. Medienauswertung/Facebook


Cheffe,
ich verstehs grad net? Hab doch nur genau des gekopied, was do war! Wos kann ich dadefür, wenn der Depp nur sinnlos Zeug babbelt? Schick Ihne die 47x Kommentare grad so, wie se in Fäjsbock drin sinn. Der Derry schwätzt wohl mit sich selber. Un bittschön: Suche Sie sich selbst aus, was Se gebrauche könne. Un die fehlende Date – also: Irgendwo ist auch für mich Schluss. Ich hoffe, das war Hochdeutsch genug.
Mit noch viel unfreuntlichere Grüsse
Ihne Ihrn q7

PS: Hab hinnedran noch die Info vom Derry aus Fäjsbock gehängt. Und nen Posting vom Tod von sonem Verleger und nem Kommentar von dem Derry. Also, wenn Se misch frache: Der wo sowas schreibt, is sicher en ganz nette Kerl:

Ein Bücherleben. Bücher leben. Bitte NICHT: den "Gefällt mir" Button drücken! Das ist hier völlig unangebracht!!!!
Legendärer Diogenes-Verleger: Daniel Keel ist tot - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur
http://www.spiegel.de/
Autoren von Jörg Fauser bis Donna Leon fanden hier ihr Zuhause: Mit Diogenes schuf der Schweizer Daniel Keel einen ebenso erfolgreichen wie anspruchsvollen Verlag. Jetzt ist der einflussreiche Verleger im Alter von 80 Jahren in Zürich gestorben.
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PPS: Wenn Se mit meim deutsch net zufriede sin, kann ichs aach net ännern!
PPPS: Was isn Skreenschoot?

Dienstag, 20. September 2011

Komm endlich in die Pötte!

Mittwoch, 14. September 2011.
Der Chronist. Social-Media-Erkenntnisse. (2)


Unsachliche Vorbemerkung des Chronisten.
Wie soll ein Chronist einen Sachverhalt professionell chronistieren, wenn er auf Quellen angewiesen ist, die solchen Mist verzapfen, VERDAMMICH NOCHMAL!


Chronistierung ./. Die Sache Thoni.
Facebook account/Derry Verleger. Postings auf der Seite Derry Verleger

1.
Kommentarverlauf zu: „Komm endlich in die Pötte, Ratlos!“, siehe Chronistierung vom 14.09.2011, 09.15 Uhr; Beitrag eingestellt (mit Link) am 12. 9. (Montag), 12:10 Uhr. Nachfolgend vollständige Aufzeichnung des Kommentarverlaufs; Kommentarverlaufsdauer: 12.24 Uhr – 16.45 Uhr.

2.
Von Derry Verleger eingestellte Information „Über dich“ im Facebook-account „Derry Verleger“. Erstellungsdatum: unbekannt.


Zu 1.)
Derry Verleger Sag mal, spinnst du, dich hier unter meinem Account einzuloggen? Ich werde das sofort rauslöschen!
Montag um 12:24 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Versuch`s doch :)
Montag um 12:24 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Na, wollste das nicht löschen??
Montag um 16:10 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger WER BIST DU?
Montag um 16:23 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Wer bist DU?
Montag um 16:23 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Zum letzten Mal: Wer immer du bist: Du hast hier keine Schreibberechtigung!
Montag um 16:25 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Kann sein. Klappt aber trotzdem.
Montag um 16:25 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger MACH! DICH! HIER! RAUS!
Montag um 16:26 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Gottchen, wie unoriginell! Soll ich das mal bei Else an die Pinnwand posten?
Montag um 16:26 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Gut. Ruf mich an. Aber ...
Montag um 16:27 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Ich schreibe lieber.
Montag um 16:27 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Verdammt! Nimm wenigstens ein anderes Bild!
Montag um 16:27 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Was würde das nützen?
Montag um 16:27 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger DU HAST MEINEN ACCOUNT GEKNACKT?
Montag um 16:27 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Gut kombiniert.
Montag um 16:28 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Das ist nicht erlaubt! Ich werde die Zugangsdaten ändern!
Montag um 16:29 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Viel Spaß.
Montag um 16:29 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Ich glaub ich hab`s ...
Montag um 16:32 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Hallihallohallöli - Wolltest du nicht die Zugangsdaten ändern?
Montag um 16:32 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Himmerarschunddonnerkeil! Was soll das???
Montag um 16:33 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Also, bitte: Das könen nicht nur deine Freunde lesen ...
Montag um 16:33 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Wenn Du dich nicht augenblicklich vom Acker machst ...
Montag um 16:33 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger ‎???
Montag um 16:33 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger WAG ES JA NICHT, auf die Thoni-Seite zu gehen mit diesem Müll!
Montag um 16:34 • Gefällt mirGefällt mir nicht mehr
Derry Verleger Meinst du etwa diese dröge Idee mit dem komischen Verlag ohne Bücher? Wie viel Fans hat die? 6? Nee, keine Angst, ich bleib hier.
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Derry Verleger Jetzt mal ehrlich: Was hast du gegen mich?
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Derry Verleger Nix.
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Derry Verleger Und warum machst du mir mein Projekt kaputt?
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Derry Verleger Welches Projekt?
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Derry Verleger So. Jetzt reicht`s! Ich lösch den Account.
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Derry Verleger Tja, dann sind se alle futsch, deine mühsam gesammelten FREUNDE, deine klugen Kommentare und dämlichen Links.
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Derry Verleger Also gut. Wir sollten reden. Aber nicht hier, bitte.
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Derry Verleger Heut Abend bei Willi?
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Derry Verleger TICKST DU NOCH RICHTIG? Und woher weißt du überhaupt ...
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Derry Verleger Du bist nicht halb so schlau wie du denkst.
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Derry Verleger Schick mir ne Mail. Bitte.
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Derry Verleger Ah - das klingt doch schon anders.
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Derry Verleger Machst du`s?
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Derry Verleger ‎... Für heute hab ich meinen Spaß gehabt.
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Derry Verleger Also ich finde das ziemlich unfair.
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Derry Verleger Ich finde das ziemlich lustig.
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Derry Verleger Was? Anderen die Arbeit zu zerstören?
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Derry Verleger Du willst nicht wirklich behaupten, dass das hier Arbeit für dich ist? Was ist denn dann Freizeit?
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Derry Verleger Bitte, lass uns das woanders bereden!
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Derry Verleger ‎... und tschüss!!!
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Derry Verleger Eh! Halt! Stopp!
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Derry Verleger Ich bin neugierig. Ich komme wieder. Wenn ich Lust dazu habe. :))
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Zu 2.)

Derry Verleger. Info.
Allgemeines.
Aktivitäten und Interessen

Claude Monet
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Allgemeines. Über dich

Was soll ich sagen? Ich bin DerVERLEGER und total unwichtig. Ich bin nur hier, weil ich jüngst den Thoni-Verlag gegründet habe und der Reporter vom örtlichen Käseblatt zu dämlich war, ein Interview mit mir zu führen. Und jetzt muss ich irgendwie anders für meine Philosophie werben: Thoni - Der Verlag ohne Bücher! Das ist mein Programm. Meine Überzeugung. Meine neue Lebensaufgabe. Und wofür das alles? Weil mir mein Freund Berti, der Buchhändler, so leid tut. Der muss nämlich gegen Büchertsunamis kämpfen, wovon er Pickel kriegt, und außerdem hat er keine Zeit, mit mir ein Bier trinken zu gehen, weil er ständig am Umräumen ist. Und deshalb hab ich den Thoni-Verlag gegründet, damit die schlechten Bücher weniger werden und so mehr Zeit für die guten bleibt. Und für das Bier. Aber nur eins pro Abend, und nur bei Willi, unserem Lieblingswirt vor der Ecke. (An der Ecke hat Berti ja seinen Buchladen).
Ich habe keine Ahnung, ob das funktioniert mit dem Thoni-Verlag, aber wir schau`n einfach mal. Und wenn ich dem armen Berti damit helfen kann ...

Sonntag, 18. September 2011

Die Büchermacher.

Sonntag, 18. September 2011.
Der Chronist. Medienauswertung. (2)
13.9. – 18.9.2011

1. Der Verleger
2. Der Buchhändler
3. Der Lektor

1.
Legendärer Diogenes-Verleger Daniel Keel ist tot
Zürich - Der Gründer des Diogenes-Verlages, Daniel Keel, ist tot. Keel starb am Dienstagmorgen mit 80 Jahren an seinem Wohnsitz in Zürich, wie der Verlag mitteilte. 1952 hatte er den Diogenes Verlag zunächst als Einmann-Unternehmen gegründet. (…)
hpi/dpa/dapd, in: Spiegel online/Kultur, 13.9.2011 http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,786019,00.html (Auszug; Stand: 15.9.2011)


Zum Tode Daniel Keels
Mit Diogenes vom Dürri zur Dörrie

E-Literatur und U-Literatur, für ihn war das kein Widerspruch: Durch einen Anruf von Friedrich Dürrenmatt "stolperte" Daniel Keel in die Großverlegerkarriere - und etablierte mit Diogenes eines der wichtigsten Häuser für deutschsprachige Literatur. (…) Die wichtigste Entscheidung seines Verlegerlebens, erklärte Daniel Keel einmal, musste er selbst nicht treffen. "Wotsch du mi?"(…) Und natürlich wollte der junge Verleger diesen Autor haben. (…) Die Anekdote erzählt viel über Daniel Keel, (…) über sein Understatement, seinen Witz - und über seine Liebe zur visuellen Kunst, zur Malerei eines Matisse genauso wie zur Zeichnung und zum Comic. Sie war es auch, die ihn in die Verlegerei stolpern ließ - "stolpern": Das Wort ist von ihm. Als Keel 1952 die makabren Cartoons von Ronald Searle auffielen, drängte es ihn, daraus ein Buch zu machen, und so gründete er seinen Verlag, den er nach dem Spötter unter den griechischen Philosophen benannte. Diese Namensgebung wirkte wie eine befreiende Intervention (…) Und hatte er sich einmal für einen Autor entschieden, so blieb er ihm treu. (…)

Weyandt, Hans Jost, in: Spiegel online/Kultur, 13.9.2011
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,786073,00.html (Auszug; Stand: 15.9.2011)



KOMMENTARE:
15.09.2011, 22:13
derverleger. Freude, nicht Spaß ...
Registriert seit: 15.09.2011
Beiträge: 1

"Er tut gern, was er tut; das ist das Geheimnis seines Erfolges."
Dem kann man nur zustimmen. Leider steht heutzutage viel mehr die Karriereplanung anstatt Freude am Tun in der Prioritätenliste des beruflich Erstrebenswerten an erster Stelle. Karriereplanung: Ein Wort, das verboten gehört, weil es nicht nur keinerlei Freude enthält, sondern auch keine bringen kann. Etwas gern tun heißt immer auch, Hindernisse zu überwinden, für seine Idee zu kämpfen.
Menschen, die ihren Beruf als Berufung sehen und etwas mit (tiefer) Freude und nicht nur aus(oberflächlichem) Spaß tun, scheinen im wahrsten Sinne des Wortes im Aussterben begriffen zu sein.
Das macht die Trauer über den Verlust noch ein Stückchen größer. Auch wenn ich Herrn Keel gar nicht kannte. http://thoni-verlag.blogspot.com/


2.
Buchhandlung als sozialer Ort
Abwanderung der Kunden ins Internet und Verlagerung aufs E-Book-Lesen, eine Renaissance der Buchkunst und Finanzierung über Kleinkredite – gestern Abend wurde in der Hannoveraner Buchhandlung Litera über die rasanten Veränderungen im Buchhandel diskutiert.
Werden die Buchhandlungen schließen? Hildegard George ist skeptisch, ob ihre kleine, aber feine Stadtteilbuchhandlung Litera in Hannover in ein paar Jahren noch gebraucht wird. „Ich hatte vor, die Amazon-Kartons zu zählen, die sich kurz vor der Altpapier-Abholung in unserer Straße finden“, sagte sie gestern ihren mehr als 60 Gästen, „aber das hätte mich zu sehr deprimiert.“ (…)
„Das gedruckte Buch hat seinen Zenit als Leitmedium schon lange überschritten.“ (…) (1)
„Buchdruck und Buchkunst werden eine Renaissance erleben.“ (…) (2)
„Für die Attraktivität eines Stadtteils spielen Buchhandlungen eine große Rolle (…) wenn dort Leser wohnen.“ (3)

Meyer-Arlt, Regine, in: Diskussion zur Zukunft des Sortiments,
http://www.boersenblatt.net/455926 , 15.9.11 (Stand: 15.9.2011)


Zitate
(1), (2): Bert te Wildt, Psychotherapeut mit Schwerpunkt Medienabhängigkeit
(3): Alexander Rudnick, Politologe und Marktforscher


3.
18.09.2011/Die Sonntagsfrage
Vom Lektor zum Contentmanager: Kappen Sie jetzt Ihre Wurzeln, Herr Müller?


(F)
Der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL) hat bei seiner Jahrestagung in Berlin gestern über das Thema „Contentmanagement – die Zukunft des Lektorats“ diskutiert. Ist das wirklich der richtige Weg? Und wollen das Lektoren überhaupt: Content managen anstatt Inhalte auszuwählen und zu redigieren?

(A)
Ob der Begriff der Gipfel sprachlicher Eleganz ist, kann man sicher bezweifeln. In gewisser Weise sind Lektoren allerdings schon seit langem auch „Contentmanager“. Wir bearbeiten ja nicht nur Texte sprachlich, sondern sind in vielerlei Hinsicht in das Verarbeiten von Inhalten eingebunden; wir kooperieren kreativ mit Autoren und Redakteuren, entwickeln Konzepte, aktualisieren die Inhalte von Sachbüchern und vieles mehr. Übrigens sprechen wir auch vom „Content Development“.
Das mag nicht in allen Ohren wie Musik klingen, stellt aber klar, dass wir nie nur organisatorisch, sondern stets vor allem publizistisch arbeiten wollen. In jedem Fall sind wir uns darüber im Klaren, dass uns die neuen Technologien vor spannende Aufgaben stellen. Es geht nicht nur darum, unsere EDV-Kenntnisse zu erweitern – sondern um einen grundlegenden Wandel in den Produktions- und Marketingprozessen. (…)
(Dirk Müller ist Inhaber des Lekorats Interkorrektor in Braunschweig und Pressesprecher des VFLL.)

Quelle: Die Sonntagsfrage, http://www.boersenblatt.net/456031, 18.09.2011 (Auszug; Stand: 18.9.2011)
Anmerkung: F/A wurden zur Verdeutlichung vom Chronisten hinzugefügt.


1 Kommentar/e

DerVERLEGER. 18.09.2011 21:39h  http://thoni-verlag.blogspot.com/
Nicht der Gipfel sprachlicher Eleganz? Hm. Ist das nicht die originäre Aufgabe eines Lektors? Sich um den sprachlichen Feinschliff eines Textes zu kümmern? Aber ein Contentmanager hat für sowas Banales vermutlich keine Zeit, was allerdings nur zu verständlich ist: Er muss ja zunehmend publizistisch tätig sein. Wahrscheinlich wird er mittelfristig im Rahmen anzustrebender Synergieeffekte publizistische und publizierende Tätigkeiten vereinen und Autoren weitgehend substituieren können. Was für grandiose Aussichten! Was für ein unglaubliches Einsparpotential in Zeiten knapper Kassen! Da liegt wirklich noch einiges an Development undeveloped herum, das zu developen sich lohnte! Und überhaupt: Zu viel Sprache ist sowieso zu anstrengend und stört die crossmediale Schnellstverwertung von Content.
Alles klar?!
Ich frage mich nur: Was hätte Daniel Keel wohl zu Contentmanagern in seinem Verlag gesagt?

Mit kopfschüttelnden Grüßen, weil
hoffnungslos hinterwäldlerisch und von vorgestern:
DerVERLEGER.

Samstag, 17. September 2011

Eine Frechheit.

GEHEIM. (1)

Von: Chronist
Gesendet: Mittwoch, 14. September 2011 08:13
An: Quelle7 (mailto: internet-at-guck.de)
Betreff: Der Fall Thoni. Ihre übermittelten Daten. Medienauswertung/Facebook


Guten Tag, q7!

Die übermittelten Daten von heute Nacht sind eine Frechheit! Ich habe Migräne vom Lesen! Ich verlange von meinen Mitarbeitern, dass sie mindestens mit der Hälfte ihres Hirns arbeiten! LESEN Sie eigentlich nicht, was Sie für eine gequirlte Sch… kopieren? Das einzig Wichtige wären ja wohl die Kommentare zum Posting: „Thoni-Verlag/ Komm endlich in die Pötte, Ratlos!“ Oder zumindest eine Bemerkung, warum sie NICHT wichtig sind und deshalb nicht übermittelt wurden.
Außerdem wäre es hilfreich zu erfahren, warum in diesem Datenmüll Leerfelder und Kürzel verwendet werden. Ist das bei Facebook so üblich?
Ich bitte um entsprechende Nachrecherche und, falls Relevanz zum Fall besteht, umgehende Übermittlung aller 47 Kommentare.

Mit unfreundlichem Gruß
Der Chronist.

PS: Zum siebenunddreißgsten Mal: Formulieren Sie Ihre Antwortmail an mich in vollständigen Sätzen. Beachten Sie die Groß- und Kleinschreibung. Kleiner Tipp: Vielleicht sollten Sie mal bei Google googlen, wie man einen Screenshot herstellt!!

Willkürliche Würfel.

Mittwoch, 14. September 2011, 09.15 Uhr.
Der Chronist. Social-Media-Erkenntnisse (1)


Chronistierung ./. Die Sache Thoni.

Nachfolgende Daten können derzeit nicht bewertet werden und somit verbietet sich jede Editierung.


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Stand: Dienstag, 13. 9. 2011, 23.54 Uhr
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Denken Sie sich halt was aus. - THONI - Der Verlag ohne Bücher
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Freitag, 9. September 2011, nachmittags. Die Autorin. Verlagsgespräche. (1) (Ein Reihenendhaus am Rand von Frankfurt. Schreibstube unterm ausgebauten Dach. Bücher
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Meinung: Roche, Sarrazin & Co.: Hauptsache, Streit! | Verlage | boersenblatt.net
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Freitag, 16. September 2011

Facebook never ever.

Samstag, 10. September 2011.
Der Verleger. Tagebucheintrag. (4)

Ich bin froh, dass das hier keiner liest, aber dafür sind Tagebücher ja da. Und ich gebe zu, dass es mir wirklich gut tut, ab und zu mal über Dinge schriftlich nachzudenken, wenngleich es ein gewisses Risiko birgt, dessen ich mir bewusst bin. Zum einen schreiben Männer keine Tagebücher, und schon gar keine in meiner Position. Das ist was für Frauen, die frustriert zu Hause sitzen und nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Sagt mein Chef. Aber das braucht mich nicht zu belasten, denn der glaubt auch, dass er von der Pforte bis zum dritten Stock beliebt ist. Ich habe mit dem Tagebuchschreiben angefangen, als wir PCs bekamen, ist also schon eine Weile her. Das Hämmern auf einer Tastatur sieht immer gut aus. Und wenn man zum Samstags-Arbeiten verdonnert wird, sowieso. Und wenn`s mich daheim überkommt, schick ich mir die Einträge einfach per Mail.

Statt jetzt hier zu hocken, wäre ich viel lieber zu Berti in den Laden gegangen. Ich muss mal ernsthaft mit ihm reden, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass er das nicht hören will. Wenn ich ehrlich bin: Nach meiner ersten Euphorie und zwei Nächten drüber schlafen, bin ich auch ein bisschen skeptisch, ob das so das Wahre ist, was dieser Eddy alias Ad mir da alles ans Ohr erzählt hat.

Aber manchmal lässt man sich schnell begeistern und stellt das Hirn erst hinterher wieder ein. Wenn ich jetzt so überlege: Eigentlich war der Typ ja schon ein bisschen, nun: schmierig ist nicht der richtige Ausdruck, glattgebürstet, trifft`s vielleicht eher. Mag ich eigentlich nicht so, und wenn ich nicht wegen Bertis Bücherchaos schon drei Bier zu viel gehabt und ziemlich down gewesen wäre, hätte ich mich womöglich gar nicht auf den Typen eingelassen. Aber dann habe ich dem sogar von Bertis Buchladen erzählt und von meiner Idee mit dem Thoni-Verlag. Da hat der ein richtiges Glitzern in die Augen bekommen: Das sei ja genial! Und ob ich denn schon ein mediales Werbekonzept hätte? Und dass er Profi auf dem Gebiet sei und mir helfen könne. Und dann kam auch noch dieser komische Reporter Lustlos - Rastlos? Ratlos! Und dieser Ad hat die Frechheit besessen, sich als Marketingleiter meines Verlags zu generieren. Wobei ich sagen muss: Er hat das gut rübergebracht, und das Gesicht von diesem Rastlos, ähm, Ratlos, das war schon klasse!
Na ja, ich hab mich überreden lassen, und eigentlich: Es kann ja nicht viel schiefgehen. Und kosten tut`s auch nichts. Ad ist also jetzt Leiter der nichtexistenten Marketingabteilung im Thoni-Verlag, der keine Bücher verlegt. Das hat was!

Gestern haben wir uns zum zweiten Mal bei Willi getroffen, und Ad hat mich zugelabert mit seinem multimedialen Konzept, und dass ich unbedingt ins Social Web einsteigen müsse. Oder so ähnlich. Du kennst doch bestimmt Facebook, Kumpel?
Also, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was ich mit dem Thoni-Verlag bei Facebook soll. Was ich überhaupt da soll! Ich geb`s zu: Ich habe vor einiger Zeit mal versucht, bei Facebook einen Account zu eröffnen, weil alle meinen, ohne das ginge es nicht mehr. Aber ich kann ja nicht mit meinem richtigen Namen rein - wegen meiner Tätigkeit hier. Neugierig war ich allerdings schon. Also habe ich mich von unserer Kundenkartei inspirieren lassen und dazu ein frühes Foto von meiner Oma hochgeladen. Und dann ist man zwar „drin“, steht aber erst mal in einem virtuellen leeren Raum und ist versucht zu rufen: He, wo sind die Millionen? Freunde soll man einladen - wie denn? Mein Freund Berti ist ganz bestimmt nicht bei Facebook! Dann habe ich spaßeshalber den Namen von dem Depp aus der zweiten Etage eingegeben, der den ganzen Tag nur blödes Zeug erzählt und die Kollegen vom Arbeiten abhält, und was sehe ich da: 3578 Freunde, 197 Fotos, 285 Pinnwandeinträge, 27 Gruppen.

Wenn ich überlege, wie lange es gedauert hat, bis Berti und ich das waren: FREUNDE. Und der Simpel da unten hat 3578 davon? Das würde ja fast zehn Jahre dauern, bis er mit jedem von denen mal ein Bier getrunken hat - die Wochenenden mit eingerechnet! Ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber als zweites habe ich den Namen meiner Oma ins Suchfeld gesetzt. Mich hat`s fast vom Hocker gehauen: MEINE OMA IST BEI FACEBOOK! Und auch noch mit dem gleichen Bild! In diesem Moment wusste ich, dass es angeraten war, mich virtuell schnellstens aus dem Staub zu machen. Facebook? Never ever!
Und das hab ich dem Ad auch gesagt. Und was macht der? Was er am liebsten macht: GRINST. Lass mal, Kumpel. Kümmere du dich ums operative Geschäft. Ich kümmere mich ums Marketing. WELCHES OPERATIVE GESCHÄFT?
Ich bin mir wirklich nicht mehr sicher, ob das mit Ad so eine gute Idee war. Und Berti weiß auch noch nichts davon.

GEHEIM

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Donnerstag, 15. September 2011

Zum Kotzen! (2)

Samstag, 10. September 2011
Die Autorin. Meine kleine Gedichtesammlung. (1)

Gestern Anruf von L. Ich soll mir Gedanken machen über einen Regiokrimi im Stil der Kitty-Reihe.
Ich hatte Last, keinen Lachkrampf zu kriegen. Am liebsten hätte ich sie gefragt, ob sie an Amnesie leidet! Hab ich natürlich nicht, sondern wieder mal Ja gesagt. Obwohl ich ahne, dass mich das diesmal in Teufels Küche bringen wird. Ganz ehrlich: Ich könnte kotzen!

Und was macht die brave Anne, wenn sie vom Klo zurückkommt? Na was wohl? Einen Mord samt Mörder ausdenken. Was dann wiederum doch ganz gut zu meiner Stimmung passt.

Mittwoch, 14. September 2011

Mechanische Tastatur zum Direktbeschreiben.

Chronistierung ./. Anmerkung des Chronisten.
Der Chronist. (2)


Ich sehe mich als professionellen Vertreter meines Berufsstandes und habe feste Prinzipien. Durch die zunehmende Verlagerung von Informationstransfers in und durch das Internet wird es ebenso zunehmend schwerer, diesen konsequent zu folgen. Was, bitte, hat die Bemerkung „Werte Besucher!“ in dem neutral zu haltenden Bericht eines Chronisten zu suchen? Dem Chronisten hat es egal zu sein, ob überhaupt irgendein Besucher/Leser oder Surfer seine Aufzeichnungen liest, und schon recht hat es ihm egal zu sein, ob dieser die Lektüre als interessant empfindet, oder, noch schlimmer: SPANNEND. Wer spannende Geschichten will, soll gefälligst Krimis lesen. Hier geht es um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, um die objektive Konservierung des Falles Thoni, den in dieser Skurrilität nur das Zeitalter des World Wide Web hervorbringen kann.

Das Schlimme ist, und deshalb bittet der Chronist um Nachsicht, dass er sich noch nicht wirklich auf das neue Medium WWW eingelassen hat, denn es birgt so manche Tücke, die Chronisten früherer Zeiten galant umschiffen konnten. Man sammelte Informationen, sortierte, strukturierte, lochte und heftete sie säuberlich in Aktenordnern ab. Oder brachte sie als Buch heraus. Mit Index und Quellenangabe. Oder meinetwegen als Tondokument, das aber ebenso wie die Akten GREIFBAR war. Man hatte zwar zuweilen einen Wust von Material, aber das Chaos lichtete sich irgendwann, wurde überschaubar. Und es kam der herrliche Moment, in dem man wusste: Man hat den Stoff in eine Struktur gepasst, geordnet, BEZWUNGEN. Was für ein erhebendes Gefühl: ein Protokollant der Wahrheit zu sein. Überlieferer wissenswerten Wissens der Gegenwart für künftige Generationen!

Es mag vielleicht überraschen, aber auch Chronisten erlauben sich durchaus Äußerungen privater Natur. Zum Beispiel: Himmelherrgott, was ist das denn für ein Scheiß!
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass auch ich solcherlei unprofessionelle Äußerungen zuweilen tue, ABER, und das macht es mir so schwer, mit diesen neuen Medien zu arbeiten: Früher saß ich an meinem Schreibtisch, umgeben von Bücherbergen, kopierten Papierhaufen, bunten Post-it-Zetteln, leeren und halbvollen Heftern und Ordnern, und schrieb auf meiner guten alten Olympia (für Jüngere = Schreibmaschine, für noch Jüngere = Mechanische Tastatur ohne Monitor- und Druckeranschluss zum Direktbeschreiben von Papier) wundervolle Verzeichnisse und Zusammenfassungen, die ich dem Originalmaterial beiheftete, ich lieferte sozusagen den Schlüssel zum Aufschließen einer, je nach Umfang, kleineren oder größeren Wissenstruhe.

Und was ist jetzt? Ich bin EINGELOGGT, fange an zu schreiben, aber dann kommentiert mir einer dazwischen, oder es kommt eine neue Info rein, natürlich auch per PC, in abgehaktem eMail-Deutsch: DerVerleger = gerade bei Buchhändler. Scheint Probleme zu geben. Tagebucheintrag folgt. Grüße. Quelle9.

So! Und da soll ich nicht fluchen? Was interessiert es bitte schön den Chronisten, was scheint und was folgt? Er will wissen, was IST. Und das ordentlich formuliert und, bitteschön, belegbar dokumentiert. Seit die Welt online ist, wird alles nur noch durcheinandergeworfen: Persönliches mit Öffentlichem vermischt, Informationen mit Meinungen, ein Könnte mit einem Wollte und Sollte und Würde und Werde. Da blickt doch keine Sau mehr durch!
Es ist ja nicht so, dass Informationen über innere Einsichten wertlos wären, ganz im Gegenteil! Und natürlich bin ich meiner Quelle dankbar, dass sie zum Beispiel eine - neutral formuliert - günstige Gelegenheit gefunden hat, mir die für die Sache durchaus relevanten Tagebucheinträge des VERLEGERS zugänglich zu machen, aber ich lege Wert darauf, dass die übermittelten Daten echt sind, und vor allem: Bitteschön so chronologisch wie möglich, denn das Netz zwingt mich zu Schnelligkeit, und das ist es, was den Chronisten von heute das Leben so schwer macht:
Ich schreibe die Dinge nieder, ohne sie vorher groß zu durchdenken, ich MUSS, denn ich werde von Informationen überrollt. Und ich muss es leider akzeptieren, dass ich nicht mehr warten kann, bis alles vollständig ist, weil einfach niemand mehr zu sagen wüsste, wann das der Fall sein könnte. Und deshalb wird es auch im Fall Thoni unumgänglich sein, Chronologien zu durchbrechen, Informationen erst nach und nach zu vervollständigen, und, hoffentlich nicht allzuoft, zu berichtigen. Mir blutet das Herz, wenn ich bei der späteren Textkontrolle feststellen muss, dass ich Fehler gemacht habe, gar nachlässig war! Eine Zeitungsmeldung von gestern für heute zu dokumentieren, das wäre mir zu Olympia-Zeiten nicht passiert! Und auch die Struktur und Übersichtlichkeit lässt in der Online-Welt zu wünschen übrig. Die Trennung von Emotion und Sache sowieso.

Im Netz tendiert man dazu, schneller zu schreiben als man denkt. Früher habe ich geflucht, aber dabei nicht geschrieben. Heute flutscht jede Regung ruckzuck in die Tastatur. Ist man ja gewohnt, selbst Räuspern und Rülpsen öffentlich zu machen. Und dann steht es da! Der unverständige Normal-Leser wird vielleicht sagen (vor allem, wenn er etwas älter ist): Na, mach mal halblang! Wofür gibt`s die Löschen-Taste? Denk mal daran, wie schwer das früher mit Tipp-Ex und Korrekturband war!
Und der Jüngere wird sagen: Na und? Ist doch alles echt authentisch, Alter! Kommt voll cool rüber.
Mag sein. Aber es entspricht nun einmal nicht dem Selbstverständnis eines seriösen Chronisten. Allerdings: Das Löschen von existierenden Inhalten auch nicht. Es steht mir nicht zu, Realitäten zu manipulieren. Und so kommt es, dass ich seit der Nutzung der NEUEN MEDIEN zunehmend mit mir selbst im Clinch liege.
Da ich den Grundsatz: Dokumentieren, nicht manipulieren!, selbstredend nicht aufgeben kann, andererseits diverse emotionale Äußerungen wohl auch in Zukunft nicht zu vermeiden sein werden, habe ich beschlossen, meine Aufzeichnungen ab sofort in zwei Rubriken zu teilen:

1. Chronistierung ./. Die Sache Thoni.
2. Unsachliche Anmerkung des Chronisten.

Zu 1)
Hierunter fallen die Wiedergabe aller erhaltenen Informationen, ggfs. neutrale Erläuterungen und Zusammenfassungen des Sachverhalts. Der Begriff ist der Versuch des Chronisten, diese anspruchsvolle Tätigkeit unzweideutig zu klassifizieren.

Zu 2)
Wenn`s mir wieder passiert, dass meine Finger schneller sind als das Gehirn, werde ich mir erlauben, diese Überschrift zu verwenden, um für die Nachwelt nachvollziehbar kundzutun, dass dies eine menschliche Schwäche respektive die persönliche Auffassung des Chronisten ist, die mit dem Sachverhalt nichts zu tun hat. Da würde dann beispielsweise stehen, dass ich schon auch ein bisschen stolz auf die Formulierung unter 1. bin. Mit diesem von mir entwickelten Begriff werden sich meine Dokumentationen künftig von allen anderen, insbesondere von denen dieser Möchtegern-Feierabend-Chronisten, schon auf den ersten und damit entscheidenden Blick unterscheiden.

Dienstag, 13. September 2011

Denken Sie sich halt was aus.

Freitag, 9. September 2011, nachmittags.
Die Autorin. Verlagsgespräche. (1)


(Ein Reihenendhaus am Rand von Frankfurt. Schreibstube unterm ausgebauten Dach. Bücher allüberall. Ein Schreibtisch. PC, zwei Monitore. Handy.)

Smoke on the water ...

Annabelle Chanson (nimmt ab): Ja?

Lektorin: Guten Tag, Anne. Wir müssten mal ein paar Dinge besprechen.

AC: Ich dachte, der neue ist draußen?

Lektorin: Ja, ja, alles bestens. Die Auslieferung läuft auf vollen Touren, und die Vorbestellzahlen sind ja wirklich ordentlich. Sogar kleinere Läden haben ganz gut geordert.

AC: Das freut mich.

Lektorin: Ja, wir haben aber diesmal auch wirklich ein gutes Marketingkonzept.

AC: Aber?

Lektorin: Ja, also … Bitte, dass Sie mich nicht falsch verstehen, Anne. Aber ich bin ja nicht allein im Verlag. Und es war schon etwas schwierig dieses Mal, den Titel so durchzusetzen.

AC: Der Vorgänger erscheint in der vierten Auflage! Die Anzahl der Leser steigt von Band zu Band!

Lektorin: Ähm, nun … Für den Moment mag das noch stimmen. Man muss aber auch sehen, dass wir einen wirklich hohen Aufwand betreiben, um die Bücher am Markt zu positionieren.

AC: Könnten Sie mir endlich mal sagen, was los ist?

Lektorin: Wir kennen uns ja schon eine Weile, und das ist ja nicht das erste Buch, das wir zusammen machen. Und es geht auch gar nicht um die Leidenschaften. Das läuft schon alles ganz gut.

AC: ABER?

Lektorin: Sie kennen vielleicht die Kitty-Krimis?

AC: Ja …

Lektorin: Ich sage es ungern: Aber die haben Verkaufszahlen, da können wir nur davon träumen. In der letzten Vertreterkonferenz kam daher die Idee auf, eine ähnliche Serie auch in unserem Verlag zu etablieren. Die Regionalkrimis boomen derzeit wie verrückt. Und die Prognosen in diesem Segment sind hervorragend, während bei den historischen Romanen doch eher … nun ja.

AC: Ach.

Lektorin: Seien Sie bitte nicht enttäuscht. Aber ich glaube, dass wir für Ihren nächsten Roman nicht mehr dieses Werbebudget zur Verfügung haben werden. Natürlich hängt das auch von den endgültigen Verkaufszahlen ab, aber mittelfristig werden wir den Programmschwerpunkt wohl eher auf den Kriminalroman mit regionalem Bezug legen.

AC: Sagen Sie bloß, Sie haben diese Kitty-Autorin eingekauft?

Lektorin: Leider nein. Aber wir brauchen was Ähnliches, das aber auch genügend unterscheidbar ist, dass die Leute Lust haben gerade diese neue Serie zu lesen.

AC: Und da dachten Sie an mich?

Lektorin: Schwierig, ich weiß. Es ist auch nicht geplant, die Leidenschaften einzustellen. Die Verkaufszahlen sind ja derzeit noch ganz gut. Aber vielleicht könnten Sie außerdem noch was für die Zielgruppe der Kitty-Leserinnen schreiben? Ich dachte an einen Band pro Jahr, ca. 400 Normseiten, weibliche Heldin, am besten eine Kommissarin mit dem gewissen Etwas. Auf jeden Fall viel Lokalkolorit. Vielleicht mit der Location Frankfurt?

AC: SIND SIE VERRÜCKT? Ich schreib doch nicht über die Stadt, in der ich wohne!

Lektorin: Die Stadt ist ja eigentlich egal. Es kann auch eine bestimmte Gegend sein.

AC: Allgäu und Eifel sind schon vergeben.

Lektorin: Sie machen es also? Bis wann könnte ich das Exposé und eine erste Leseprobe haben?

AC: Zur Messe?

Lektorin: Ja, gut. Wenn Sie mir vorher schon, gern auch formlos, eine Grundidee übermitteln könnten? Das wäre prima! Ich könnte dann intern schon mal avisieren …

AC: Und welches lokale Setting hat man intern so im Auge - außer Frankfurt? Damit ich nicht wieder fünfmal umdisponieren muss?

Lektorin (lacht): Sie sind die Schriftstellerin. Denken Sie sich halt was aus!

Montag, 12. September 2011

He, Kumpel!

Donnerstag, 8. September 2011, abends.
Bei Willi vor der Ecke. Kneipengespräche (1)


DerVERLEGER (ruft quer durch den Raum): Willi! Bringst du mir noch ein Bier?

Willi (ruft zurück): Das ist schon das vierte!

DerVERLEGER: Ist mir egal!

Eddy Weber (sitzt am Tresen): Mir auch eins, bitte.

(Willi zapft gemächlich zwei Bier. Sieben Minuten später. Stellt Eddy das Bier hin, bringt dem VERLEGER das zweite.)

Willi: Wo hast du denn deinen Herrn Buchmann gelassen?

DerVERLEGER: Der hat schon genug für heute.

Willi: Hm.

DerVERLEGER: Tja.

Willi: Jo, also, dann. (Verschwindet wieder hinter dem Tresen.)

Eddy: Ist dem die Frau weggerannt?

Willi: Nö.

Eddy: Sondern?

Willi: Hat einen Verlag gegründet.

Eddy (interessiert): Ach, tatsächlich?

Willi: Hm.

Eddy: Und jetzt läuft`s nicht, oder was?

Willi: Hm.

Eddy: Hat er schon einen Leiter für die Marketingabteilung?

Willi: Häh?

Eddy: Ich frag ihn am besten selbst. (Nimmt sein Bier und geht zum Tisch des VERLEGERS.) He, Kumpel! Darf ich mich zu dir setzen?

DerVERLEGER: Kennen wir uns?

Eddy: Noch nicht. Aber du wirst es nicht bereuen, ich versprech`s. (Setzt sich und trinkt einen Schluck.) So ein frisch Gezapftes hat was.

DerVERLEGER: Sie trinken nicht oft Bier, was?

Eddy: Warum?

DerVERLEGER: Mein Freund und ich versuchen seit Jahren, Willi zu überzeugen, dass drei Minuten fürs Zapfen reichen.

Eddy (streckt ihm die Hand hin): Eddy.

DerVERLEGER: Hm.

Eddy: Kannst auch Ad sagen. Das sagen alle. (Macht eine kleine Pause, nippt am Bier. Grinst.) Ich habe gehört, dass du einen Verlag gegründet hast und wollte dir einen Deal vorschlagen. Ich bin nämlich Marketingexperte. Und hab gerade zufällig ein bisschen Luft für neue Aufträge.

DerVERLEGER: Ich glaube, ich hab da keinen Bedarf für.

Eddy: Die meisten Unternehmen gehen nicht kaputt, weil sie schlechte Produkte anbieten, sondern weil die Inhaber keine Ahnung haben, wie sie sich richtig vermarkten! Glauben Sie`s mir: Wer den Leuten was verkaufen will, muss ein vernünftiges Marketingkonzept haben!

DerVERLEGER: Ich will nichts verkaufen.

Eddy: Ein Verlag druckt Bücher, oder? Und die sollen …

DerVERLEGER (trinkt einen großen Schluck): Der Name ist Konzept genug, find ich. Thoni - der Verlag ohne Bücher.

Eddy (stutzt einen Moment, lacht): Super, das! Ein Verlag ohne Bücher! Wer hat sowas schon gehört! Das ist …

DerVERLEGER: Eine ziemlich spinnerte Idee, ich weiß. Ich wollte auch eigentlich nur meinem Freund Berti helfen. Der ist Buchhändler und muss immer stapelweise Bücher verkaufen, die er nicht mag. Und, noch schlimmer: ständig die Stapel umräumen, weil Neues kommt oder das Alte nicht mehr gefragt ist. Wobei alt so ungefähr zwei bis vier Wochen umfasst. Und wenn ich ihn fragte, ob er mitkommt ein Bier trinken, (trinkt bei der Gelegenheit sein Glas leer), hat er immer Ausreden gehabt. Von wegen viel Arbeit und so. Na ja, hab ich gedacht, wenn er privat nicht will, mach ich es eben geschäftlich. Dann kann er nicht Nein sagen. Wenn der Verlagsinhaber sogar selbst kommt und das Programm vorstellt. Außerdem wollte ich ihn mal wieder lachen sehen.

Eddy (bekommt langsam glühende Wangen): Das ist genial! Sowas habe ich noch nie gehört! DAS kann man vermarkten, bis die Bude qualmt! Ich sag`s dir, Kumpel!

DerVERLEGER: Aber ich will doch gar nichts verkaufen!

Eddy: Sag mal, bist du so dumm oder tust du nur so? Klar willst du was verkaufen! Deine Idee! Die Idee, die hinter dieser Verlagsgründung steckt! Und sag mir nun nicht, dass da nicht noch was anderes dahinter ist.

DerVERLEGER: Willi! Noch ein Bier!

Eddy: Na, komm, sag schon!

DerVERLEGER: Mein Briefkasten quillt über vor Manuskripten.

Eddy: Das ist prima!

DerVERLEGER: Das ist Mist! Die Klappe ist schon kaputt gegangen von all dem Zeug, und das Zurückschicken kostet pro Tag mehr Porto als die Anmeldung des Verlags beim Gewerbeamt.


Eddy: Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du Manuskripte zurückschickst?

DerVERLEGER: Warum? Was ist falsch daran?

Eddy (schüttelt den Kopf): Ich sag dir jetzt mal was: Du brauchst dringend einen Marketingschef, einer, der dir sagt, wie du deine geniale Idee unter die Leute bringst, und zwar so, dass das monetär vertretbar ist.

DerVERLEGER: Monetär vertretbar …

(Die Tür geht auf, Reporter Rudi Ratlos vom NNB kommt herein. Schaut sich um. Sieht den VERLEGER, überlegt kurz und kommt zum Tisch.)

Rudi: Guten Abend. Schön, dass ich Sie treffe. Ich müsste dringend einen neuen Termin mit Ihnen ausmachen.

DerVERLEGER: So. Und warum?

Rudi: Ähm, ja. Vielleicht sollten wir es doch noch mal mit einem Interview versuchen?

DerVERLEGER: Das letzte war nicht besonders erfolgreich.

Rudi: Wann hätten Sie Zeit?

DerVERLEGER: Also, eigentlich … gar nicht.

Eddy: Natürlich hat er Zeit. Haben Sie ein Kärtchen? Ich rufe Sie an.

DerVERLEGER und Rudi (gleichzeitig): Wie bitte?

Eddy (grinst und streckt Rudi die Hand hin): Eduard Weber. Thoni-Verlag. Marketingabteilung. Also?

Rudi (zückt beeindruckt seine Visitenkarte und händigt sie aus): Könnten Sie mir sagen, wann …

Eddy: Ich rufe Sie an, ja? Ach, und keine Sorge: Sie kriegen ein Exklusiv-Interview.

Rudi: Sicher?

Eddy: Sicher.

(Rudi geht zufrieden zur Theke und bestellt ein Bier. Eddy neigt sich zum VERLEGER.)

Eddy: Siehst du, so flunzt das!

DerVERLEGER: Warum hast du mich nicht ausreden lassen. Jetzt musst du telefonieren wegen des Termins. Dabei hätten wir es doch gleich jetzt abmachen können.

Eddy: Ts! Kumpel, du brauchst wirklich dringend einen Marketingexperten. Bist du morgen Abend wieder hier?

DerVERLEGER: Wahrscheinlich.

Eddy: Gut. Dann bis morgen. Bis dahin hab ich auch ein Grobkonzept.

DerVERLEGER: Also, ich bin der Meinung …

Eddy (grinst): Keine Sorge! Ich mach das ganz umsonst. Wenn der Laden erst brummt, können wir gern über eine vernünftige Honorierung reden. Und weißt du was, Kumpel? Ich bin tausendprozent sicher, dass der Laden brummen wird! Und jetzt gehen wir beide schön nach Hause.

(DerVERLEGER will protestieren. Eddy deutet in Richtung Theke.)

Eddy: Der Schmierfink da drüben wartet doch nur, bis ich weg bin. Dann wird er versuchen, dir die Infos für lau rauszusaugen. Aber so läuft das nicht!

(Willi kommt mit dem Bier).

Eddy: Alles auf meine Rechnung. (Deutet auf das Bier.) Und das bringst du dem Herrn Journalisten. Mit besten Grüßen vom VERLEGER.

Sonntag, 11. September 2011

Eine druckbare Story.

Donnerstag, 8. September 2011, vormittags.
Rudi Ratlos. In der Redaktion. (1)


(Das Telefon klingelt.)

Rudi: Ja, Chef? Was gibt`s?

Chef: Ich brauch einen Zweispalter, hab ich gesagt!

Rudi: Aber beim Kaninchenzüchterverein …

Chef: Mein Gott, Ratlos! Wie lange arbeiten Sie schon für uns? Ist mir doch egal, was Sie da noch dranhängen! Ich brauch einen ZWEI-SPALTER!!! Und zwar pronto! Das muss morgen in die Lokalausgabe!

Rudi (zerknirscht): Ich hab`s wirklich versucht. Da war einfach NICHTS los, bei den Kaninchenzüchtern. Aber ich hab noch was mit einem Auffahrunfall.

Chef: Dann geben Sie halt den Unfall rüber! (ruhiger) Was ist eigentlich aus dieser Verlagssache geworden?

Rudi: Äh … Sie meinen diesen Verrückten, der einen Verlag gegründet hat, weil er keine Bücher verlegen will?

Chef: Das ist doch mal was! Kuriositäten gehen immer! Muss ja nicht lang sein.

Rudi: Reicht eine BU? Ich könnte …

Chef (wieder lauter): Sie hatten mir ein Interview avisiert!

Rudi: Der Kerl wollte mich auf den Arm nehmen, und da dachte ich …

Chef: Sie sollen nicht denken, Sie sollen mir verdammt noch mal druckbare Stories abliefern! Und das riecht nach einer!

Rudi: Ich werd mal sehen, was ich machen kann …

Chef: Wenn die Konkurrenz wieder schneller ist, sind Sie gefeuert!

Samstag, 10. September 2011

Zum Kotzen!

3 von 27 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:

* Zum Kotzen!, 6. September 2011
Von Rezensentus_Anonymus (Frankfurt)

Also, echt! Wer denkt sich so einen Schwachsinn aus? Und ich hab mich auch noch verleiten lassen, dieses Machwerk zu kaufen!!! Üppig, sinnlich, voller Spannung und großer Abenteuer: So steht`s auf dem Umschlag, und wer das geschrieben hat, hat garantiert nicht mal das erste Kapitel gelesen! Ich bin auch nur bis zum dritten gekommen, dann hab ich diesen „spannenden Roman aus einer fernen Zeit“ voller Wut in die Ecke gepfeffert! Schade, dass man nicht null Sterne vergeben kann!! Hier wird versucht, in billigster Nachahmung die tollen Bücher von Annabelle Chanson zu kopieren und so auf Kosten der Leser Kasse zu machen.
Mein Tipp: Finger weg!


Kommentare (2)

SandraS meint:
Es interessiert mich nicht, wo du das Buch zugeklappt hast, sondern warum!

Bücherjägerchen meint:
Tolle Rezension! Ich kann dir nur zustimmen. Habe mich bis zum fünften Kapitel durchgequält - es wird nicht besser. Und auf den Neuen von Annabelle Chanson freu ich mich auch schon!!!

Das Ensemble.

Ein wichtiges Merkmal chronistischer Tätigkeit ist es, den in Rede stehenden Sachverhalt klar und übersichtlich darzustellen. Der Chronist sieht es deshalb an der Zeit, die Akteure vorzustellen, die in den Fall Thoni-Verlag involviert sind oder sein werden.

Woher ich das bitteschön, schon wieder weiß? Ob ich in die Zukunft sehen kann? Nein. Nur Wahrscheinlichkeiten berechnen. In Mathe hatte ich eine EINS.

1.
Der Inhaber von THONI – Der Verlag ohne Bücher, der wegen seiner hauptberuflichen Tätigkeit nicht ins Internet darf und deshalb kurzerhand: DerVERLEGER genannt zu werden wünscht, auch wenn er gar nichts verlegt. Einfach der Einfachheit halber.

2.
Bertram Buchmann, auch Berti der BUCHHÄNDLER genannt, mit dem kleinen Laden an der Ecke, der schon lange nicht mehr weiß, wie und wo er die ganzen Neuerscheinungen in seinen wenigen Regalen unterbringen soll und der am liebsten nur noch literarische Perlen verkaufen würde, wenn er denn wüsste, an wen.

3.
Willi, der WIRT, mit der kleinen Kneipe vor der Ecke, denn an der Ecke ist ja schon der Buchladen von Berti. Willi hat auch einen Nachnamen, aber den hat er vergessen, denn alle sagen sowieso nur Willi zu ihm.

4.
Rudi Ratlos, der rasende REPORTER, der vorwiegend bei der örtlichen Tageszeitung Neues Nachrichtenblatt ( NNB ) und so frei arbeitet, das er abends nicht weiß, wovon er morgens seine Brötchen bezahlen soll und deshalb ständig auf der Suche nach good news, das heißt also bad news ist - und dabei die unsinnige Hoffnung hegt, dass seine Artikel nicht nur new, sondern auch sinnvoll sein könnten. Und dass ihn sein Chef in Ruhe lässt. Was leider beides zumeist nicht der Fall ist.

5.
Eduard "Eddy" Weber, der MARKETINGEXPERTE, wegen seines Faibles für crossmediale Werbekonzepte auch Ad Web genannt, der nachgerade vor genialen Ideen birst und alles und jeden groß rausbringt, weshalb er sich ohne Probleme gleichzeitig für Bücher, Hämorrhoidensalbe und Küchenrollen begeistern kann.

6.
Annabelle Chanson, alias Anna Conda alias A.C. Dacon, die AUTORIN, die im realen Leben Annegritt Müller-Eckehardt heißt, in einem Reihenendhaus wohnt und ihre Brötchen je nach Trend mit Liebesschmonzetten, Histoschinken oder Regiokrimis verdient, was ihr nachgerade zum Hals heraushängt. Um nicht durchzudrehen, schreibt sie nebenbei heimlich Kochbücher und Gedichte.

7.
Henning Hundekötter, Versicherungsvertreter und ohne jedes Pseudonym. In fünf Jahren nächtlicher Schreibarbeit hat er einen epochalen Roman verfasst, für den er einen adäquaten Verlag sucht.

Und last not least:

8.
Lisa Liesmich, die leidenschaftliche Bücherwürmin, die heimlich bei amazon zum REZENSENTUS ANONYMUS mutiert und voller Wut Werke zermust, die pro Exemplar ein geschätztes Siebenundreißigstel ihres Monatsgehaltes und wertvolle Lebenszeit gefressen und NULL gebracht haben. Dabei sucht sie einfach nur schöne Bücher: zum Abschalten, Aufregen, Gern lesen, WOHLFÜHLEN. Aber die verkauft ihr ja keiner.

Der saugemütliche Ohrensessel.

Freitag, 9. September 2011
Der Verleger. Tagebucheintrag. (3)


Also, die Sache mit Berti macht mir zu schaffen. Und ich bin froh, dass ich das hier mal loswerden kann. Ist ja nicht so einfach, mit den Gefühlen. Vor allem als Mann. Aber wie der da so gehockt hat gestern in diesem rosavioletten Bücherberg, das hat mich echt getroffen. Es ist ja nicht so, dass ich nicht gern lesen würde, aber Berti, für den sind Bücher das Leben. Ich glaube, der hatte schon ein Buch in der Hand, als er auf die Welt kam.
Ich war zehn Jahre alt, als ich das erste Mal in seinen Buchladen ging, weil wir so ein Reclam-Heftchen für die Schule brauchten. Irgendwas Dröges, in Klassenstärke. Und diesmal machst du das, sagte die Lehrerin. Und dann bin ich mit dem Zettel und dem Geld hin, und als ich die Ladentür aufmachte, klingelte ein Glöckchen und hinter einem hölzernen Tresen stand ein uralter Mann, also auf jeden Fall weit über Zwanzig, der lächelnd den Zettel nahm und irgendwas von der wunderbaren Welt der Literatur faselte. Ob ich gern läse und was und wie oft, und ob er mir mal ein paar schöne Bücher zeigen soll.
BÜCHER? Ich wollte raus, Fußball spielen!! Während er umständlich ein Bestellformular ausfüllte, rechnete ich mir aus, dass ich im unendlich fernen Jahr 1995 Dreißig wäre, ein grauenhafter Gedanke. Ich gebe zu, ich wollte ihn auch ein bisschen ärgern und freute mich auf sein Gesicht, als ich auf seine Frage nach meinem Lieblingsschriftsteller: Perry Rhodan sagte.
Und was geschieht? Der guckt, grinst, greift unter den Ladentisch und zieht den neuesten Band heraus. Nun ja, spannende Geschichten findet man überall. Aber bist du nicht noch etwas jung dafür? Ich schüttelte den Kopf, er schenkte mir das Heft. Daheim riss es mir mein großer Bruder förmlich aus der Hand, der Perry Rhodan verschlang wie ich frische Butterbrezeln. Und ich war fünf Minuten lang ein Held.

Also. Gestern.
Berti ist kein Mensch, der unflätige Wörter benutzt. Na ja, er liest eben viel und hat eine große Auswahl an Formulierungen, mit denen er seinem Ärger elegant Luft machen kann. Aber gestern hab ich ihn wirklich kaum wiedererkannt. Er hatte eine dicke Beule am Kopf und rote Flecken im Gesicht. Und saß auf dem Boden, um sich herum ein wüstes Durcheinander aus geschätzten drei Dutzend in rosalila Schutzumschläge gehüllte dickleibige Bücher.

„Dieser vermaledeite Mist!“, begrüßte er mich.

Ich quetschte mich zwischen einem kippeligen Büchertisch und einem deckenhohen Regal hindurch und half ihm aufstehen. Berti wohnt direkt über der Buchhandlung, und als Kind habe ich mir immer vorgestellt, dass die vollgestopften Bücherregale durch die Decke direkt in sein Wohnzimmer gingen, und dann weiter bis über die Decke in die Wohnung obendrüber, in der lange Jahre Fräulein Else wohnte, die auch eine Brille und viele Bücher hatte.

„Ich krieg die Krätze von dem Zeug!“

Spätestens jetzt wusste ich, dass ich mir langsam Sorgen machen musste um meinen kultivierten Freund, der niemals mehr als ein gepflegtes Bier am Abend trinkt. Oder alternativ einen guten Whisky oder Wein. Mit Betonung auf ODER. Ich habe zwar auch den guten Vorsatz, bin aber zugegebenermaßen nicht so konsequent. Ein Grund, warum ich Berti als Freund so schätze. Er hilft mir, solide zu bleiben.

Aber jetzt ist er ziemlich derangiert und ich rieche, dass seine Vorsätze heute den Fight verloren haben. Und das ist wirklich das allererste Mal, seit ich ihn kenne. „Wein?“, frage ich.

„Whisky!", sagt er. "Lagavulin Distillers Edition. 1991er Abfüllung.“

Die Lage ist noch ernster, als ich dachte. Ich hebe eins der Bücher auf. Geschwungene hellrosa Schrift auf dunkellila Grund. Zwei Schaukelstühle vor glutrotlilafarbenem Sonnenuntergang. Leer. Nein, nicht ganz. Aus dem rechten hängt eine gepflegte weiße Hand heraus. Annabelle Chanson. Die wilden Leidenschaften der Emilie A.
„Nun ja, wenn ich das lesen würde, bräuchte ich wohl auch mehr als ein Schlückchen zum Nachspülen", versuche ich, Berti aufzumuntern.

„LESEN?“, brüllt mein sonst so freundlicher Freund. „DAS? ICH? Wofür hältst du mich?“

Er hält sich an dem kippeligen Tisch fest. Mein Blick fällt auf einen weiteren Bücherstapel. Paperback. Ein blitzendes Messer, lauter Blut auf unschuldigem Umschlagweiß. Ich kriege einen Schreck, aber dann sehe ich: Die Spritzer sind auf jedem Buch, überall an der gleichen Stelle. Von Berti kann das also nicht sein.
A.C. Dacon. Der Tod im Flur.
Der siebte Fall für Kommissarin Kitty.

„Erfolgreiche Dame, was?“, sage ich, merke aber gleich, dass der arme Berti heute für Humor nicht zu haben ist.

„Der Tod im Keller. Der Tod auf dem Dachboden. Der Tod in der Küche!“, schnaubt er. Was kommt wohl als nächstes? Der Tod im Klo?“

Ich habe Bedenken, dass der Tisch das noch lange aushält und führe Berti zum Tresen. Darauf stapelt sich ein weiterer Bücherhaufen. Daneben steht ein Ohrensessel. Zerschlissen, aber saugemütlich. Hab ich schon als Kind gern drin gesessen. Berti lässt sich reinplumpsen und betrachtet mich müde aus roten Augen.

„Nach meinem Selbstverständnis ist es die vornehmste Aufgabe eines Buchhändlers, seine Kunden professionell zu beraten. Deshalb habe ich von jeher größten Wert darauf gelegt, die Bücher zu lesen, die ich verkaufe.“

Die Sprache stimmt wieder. Die Aussprache nicht. Ich deute in Richtung des rosarotlila Haufens. „Mensch, Berti. Da hat doch wirklich jeder Verständnis dafür, dass du bei den vielen Büchern heutzutage nicht mehr die Zeit hast, alles vorher zu lesen.“

„Zeit hab ich den ganzen Tag.“

„Hm“, sage ich. „Vielleicht reicht es ja auch, den Tod im Keller zu lesen, um zu wissen, was Kitty ein halbes Jahr später in der Küche ermittelt?“

„Geschenkt“, sagt er und fährt sich über die Augen.

„Warum hast du mit dem Lagavulin nicht gewartet, bis ich komme?“

„Es war eine Kundin da.“

Das soll vorkommen, denke ich bei mir, wenn man einen Buchladen hat. „Ja, und? Hat sie etwa kein Buch gekauft?“

„Doch! Sogar zwei!“ Er wischt sich wieder über die Augen. „Die wilden Leidenschaften, einmal als Geschenk verpackt. Und weißt du, was sie gesagt hat, beim Gehen? Also, wirklich: Diese Annabelle-Chanson-Romane werden immer einfältiger! Den vorletzten Band fand ich so lala, aber beim letzten, das war wirklich unterste Schublade! Für wie doof hält die uns Leser eigentlich? Aber man will ja nicht so sein. Eine Chance gebe ich ihr noch. Und meine Freundin, die Lisa, die hat morgen Geburtstag und ist ein absoluter Fan. Die wird sich bestimmt freuen.“

Mir drängt sich der Verdacht auf, dass der Bücherstapel womöglich nicht von selbst umgefallen ist. „Hast du noch einen Whisky übrig?“

Er schüttelt den Kopf. Ich merke, dass das heute nichts mehr wird mit dem Bier und Berti. Ich bringe ihn nach oben in seine Wohnung. Und stelle enttäuscht fest, dass das Regal gar nicht durch die Decke geht.

Langsam reichts.

Freitag, 9. September 2011.
Der Verleger. Tagebucheintrag. (2)



Also, wirklich! Vollgestopft bis zum Rand, mein armer Briefkasten ohne Klappe! Nicht mal die Stromrechnung ging noch rein. Die lag auf dem Gehsteig. Was sag ich? Die Briefträger heutzutage. Und was ist drin, in meinem ramponierten Briefkasten? Tote Bäume! Ein Papiertsunami! MANUSKRIPTE!!!

Und dabei muss ich mich doch dringend um Berti kümmern. Dem geht`s gar nicht gut. Ist gestern beinah von einem Stapel Bücher erschlagen worden, der Arme. Und hatte nicht mal Lust auf ein Bier. Obwohl ich mich mit dem blöden Päckchen extra noch beeilt habe. Aber so kann das nicht weitergehen! Ich denk mir was aus. Ich hab auch schon eine Idee. Ich hab da jemanden kennengelernt. Gestern beim Bier ohne Berti. Jetzt muss ich aber in den Bücherladen, Bücher stapeln helfen.

Meldung des Tages.

Freitag, 9. September 2011.
Der Chronist. Medienauswertung. (1)

438.000 Analphabeten in Rhein-Main.
Vielen fällt selbst das Lesen und Schreiben einzelner Wörter schwer.
Quelle: op_psh

Unangebrachter, weil wertender Zusatz des Chronisten:Ich HATTE den richtigen Riecher! Eine Welt ohne Leser braucht Verlage ohne Bücher. Weil der eine ohne den anderen nicht überleben kann.

Zerknirschter Nachtrag des Chronisten:
Da hat mir einer die Zeitung von gestern untergejubelt. Um die authentische Chronistierung des Falles Thoni nicht zu gefährden, muss ich meine mangelnde Recherchesorgfalt hier in aller Peinlichkeit niederschreiben, damit wenigstens die Nachwelt auf dem richtigen Dampfer fährt.
Korrektur des Titels.
MELDUNG DES VORTAGES.
Gott, wie peinlich!