Samstag, 10. Dezember 2011

Nicht zum Schreiben zwingen.

Donnerstag, 3. November 2011.
Die Autorin. Verlagsgespräche. (4)


Reiheneckhaus. Dachgeschoss.
Smoke on the water …
Annabelle Chanson nimmt ab.


Lektorin: Guten Morgen, Anne. Vielen Dank für die Rücksendung des Vertragsentwurfs. Was die Anpassung Ihrer Honorarvorstellungen angeht: Nun, ich kann Ihnen die frohe Nachricht übermitteln, dass der Verlag einverstanden ist. Allerdings hat uns die Streichung der Mehrbuch-Passage überrascht.

AC: Hm.

Lektorin: Ihre Gründe sind nicht nachvollziehbar.

AC: Ich habe keine Gründe genannt.

Lektorin: Eben.

AC: Wenn man glaubt, ich hegte den Gedanken, nach einem Erfolg abzuwandern, kann ich die Gemüter insoweit beruhigen, dass ich Derartiges grundsätzlich nicht beabsichtige.

Lektorin: Grundsätzlich heißt?

AC: Ich möchte die Option haben, mit dem Projekt aufzuhören, wenn ich der Meinung sein sollte, dass das besser für mich wäre.

Lektorin: Das wird man nicht gern hören. Und ich möchte Ihnen nicht verschweigen, dass die eingangs erwähnte Akzeptanz Ihrer Forderungen an die Bedingung geknüpft ist, dass Sie sich bereiterklären, fünf Manuskripte innerhalb von drei Jahren zu liefern. Schließlich soll das eine Serie werden.

AC: Ich habe mein Angebot gemacht. Im Übrigen stehen ja noch drei Manuskripte für die Leidenschaften aus.

Lektorin: Man ist bereit, Ihnen diesbezüglich mit den Abgabefristen so weit wie möglich entgegenzukommen.

AC (lacht): Sie können mich sowieso nicht zum Schreiben zwingen.

Lektorin: Könnten wir uns wenigstens auf drei Manuskripte einigen?

AC: Zwei.

Lektorin: Wenn Sie wegen des Honorars ...

AC: Zwei. Das ist mein letztes Wort.

Lektorin: Ich versuch`s.

Zwei Stunden später.
Smoke on the water …
(Annabelle Chanson nimmt ab. Hört zu. Lächelt):
Das freut mich. Ja, ich schicke die fertigen Kapitel so bald wie möglich zu. Einen schönen Tag noch. Ja. Ihnen auch.

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