Samstag, 8. Oktober 2011

Treffpunkt Messe.

Montag, 3. Oktober 2011.
Der Verleger. Tagebucheintrag. (8)


Ich habe mich entschieden, den Paketinhalt persönlich zurückzugeben. Warum? Ich habe keine Ahnung. Der Brief, der dem Paket beilag, kann jedenfalls nicht der Grund gewesen sein.

Werter lieber Herr Verleger,
haben Sie vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Ich freue mich, dass Sie die Leseprobe originell finden. Und dass Sie an Stil und Inhalt nichts zu bemängeln haben, hat mich noch viel mehr gefreut. Ich habe meiner Freundin Almut gleich einen Brief geschrieben, denn sie hat gemeint, dass Teil 1 doch die eine oder andere Länge habe. Was natürlich ihre Gesamtbewertung keineswegs geschmälert hat. Trotzdem: von einem Experten zu hören bekommen, dass das Werk nur deshalb zurückgeschickt wird, weil es nicht in die engen Grenzen der Verlagsplanung passt, ist ja fast so schön wie eine Zusage. Ich entnehme Ihren Zeilen, dass Sie dennoch durchaus bereit wären, auch die anderen Teile zu lesen und erlaube mir, Ihnen in der Anlage Teil 2-5 zu senden. Leider habe ich keine passende Verpackung für die Gesamtausgabe, aber Sie können sich ja melden, wenn Sie durch sind. Ich schicke dann gern den Rest.


Mit hochachtenden Grüßen und in gespanntem Warten auf Ihre Antwort!
Ihr Henning Hundekötter


PS: Ich werde Freitag und Samstag auf der Buchmesse in Frankfurt sein. Haben Sie einen Stand dort? Vielleicht könnten wir einen Termin ausmachen? In einem Vieraugengespräch könnte ich Ihnen die Grundintention meines Romans ausführlich darlegen. Vielleicht lassen Sie sich ja doch noch überzeugen?

PPS: Falls es finanzielle Gründe sind, die Sie schrecken, so wäre es auch möglich, dass ich einen Teil der Druckkosten übernehme. Aber darüber müssten wir dann im Detail noch mal auf der Messe reden.


Ad würde wahrscheinlich im Fünfeck springen, wenn er meine Antwort in die Finger bekäme.


Sehr geehrter Herr Hundekötter,
ich kann es nur noch einmal wiederholen: Mein Verlag verlegt keine Bücher, und daher kann ich Ihr Manuskript, ganz gleich, wie gut oder schlecht ich es finde, nicht weiter prüfen. Aber da ich zufällig samstags mit einem Freund zusammen auf der Messe bin, könnten wir ja mal einen Kaffee trinken. Ich schlage vor: Treffpunkt Eingang am Lesezelt, 10.30 Uhr.


Mit freundlichen Grüßen
Ihr Verleger


Ab und an kommt mir der Gedanke, dass das mit dem Thoni-Verlag womöglich eine ziemlich bescheuerte Idee war.

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