Der Chronist. Medienauswertung. (18)
Wie behaupten sich kleinere Verlage?
Auf ihrer Jahrestagung in Frankfurt diskutierten Independent-Verleger über Veränderungsprozesse innerhalb der Buchbranche und die Konsequenzen für kleinere Verlage. Mitorganisator Bernd Weidmann über die Rolle der Independents.
Es wird dieser Tage häufig das Wort von der „Krise“ gebraucht, wenn über die Buchbranche gesprochen wird. Unter den Kleinverlegern gibt es eine solche Krisenstimmung nicht – jedenfalls war auf dem Jahrestreffen davon nichts zu spüren. Im Gegenteil: Viele neu gegründete Verlage sind ein klares Indiz dafür, dass ein ausgeprägter Optimismus verbreitet ist.
Vor der Krise der großen Filialisten kann niemand die Augen verschließen, aber diese Krise ist selbstgemacht, und sie trifft die kleinen Verlage nicht. Das hat damit zu tun, dass diese – jedenfalls überwiegend – mit ihren Programmen zumeist Nischenmärkte bedienen, die weiterhin intakt sind.
Hinzu kommt, dass Umsatzausschläge nach oben wie nach unten für Independent-Verlage sehr vertraut sind. Ob es rauf oder runter geht – darüber entscheidet oft genug der Erfolg oder Misserfolg eines einzigen Titels. Wenn in einem großen Unternehmen die Umsätze um zehn Prozent zurückgehen, dann wird man in der Chefetage panisch. Für uns bedeutet das gar nichts, es ist schlicht Normalität. Vielleicht sind kleinere Verlage ohnehin Überlebenskünstler. Jedenfalls sind sie darin geübt, dauernd kleinere und größere Probleme zu meistern.
Quelle: http://www.boersenblatt.net/520651/, Börsenblatt.net, 04.03.2012, Sonntagsfrage
Stand: 4.3.2012
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