Sonntag, 1. April 2012

April, April!

Frankfurt, 1.4.2012
Eine Erklärung


1.
q1 hatte kein monetäres Interesse. Was er wollte, war Macht. Er versucht es jetzt woanders.

2.
q7 ist tatsächlich beim Lesen der letzten Mail vom Chronisten tot umgefallen. Er war ein bisschen einfältig, aber alles in allem doch ein sympathischer Kerl. Zwar hatte er nicht immer den vollen Durchblick, aber dafür mehrfach den richtigen Riecher.

3.
Der Chronist ist mit Ablauf des Monats März in Pension gegangen. Er hoffte, mit dem Fall Thoni sein Lebenswerk zu krönen; notfalls hätte er sogar um einige Monate verlängert. Auch für anschließende Vortragsreisen wäre er zu gewinnen gewesen. Das ist ja nun obsolet.

4.
Ad hat sich über den Rausschmiss so geärgert, dass er nicht schlafen konnte. Beim Frustsurfen hat er in den frühen Morgenstunden eine interessante Website entdeckt. Eine total geniale Sache! Aber der Typ, der das Ding betreibt, hat keinen Dunst von Marketing! Deshalb hat er gleich mal sein Konzept hingeschickt.

5.
Die Autorin heißt tatsächlich mit Zweitnamen Eva und hat noch mehr Pseudonyme als bislang angenommen. Sie wird in Bälde einen weiteren lukrativen Verlagsvertrag unterschreiben und sich in einigen Wochen wieder über banale Titelvorschläge und unpassende Cover ärgern. Aus Frust wird sie einen Gedichtband herausbringen. Oder ein Kochbuch. Natürlich unter Pseudonym.

6.
Henning Hundekötter heißt nicht Henning Hundekötter. Aber er wird mit seinem epochalen Werk auch dieses Jahr zur Frankfurter Buchmesse reisen, um endlich als Jahrhundertautor entdeckt zu werden – oder zumindest auf interessierte Mitarbeiter irgendwelcher Verlage zu stoßen. Das postalische Versenden seines Manuskriptes hat er nach der Pleite mit dem Thoni-Verlag eingestellt; eMail geht schneller und schont den Geldbeutel. Teil eins bis drei hat er schon eingescannt. Er spielt mit dem Gedanken, sein Werk alternativ als eBook zu publizieren. Tante Erna sagt, dass das total einfach ist. Sie hat nämlich unlängst einen Roman über ihre turbulente Kindheit herausgebracht. Und danach ist sie mit einem Lesegerät und der Geschichte drauf zu Mutti in die Seniorenresidenz gefahren. Jetzt liest Mutti nicht mehr Hennings, sondern Ernas Buch, weil man die Schrift so schön groß machen kann. Das kratzt gehörig am Selbstwertgefühl.

7.
Lisa sucht weiterhin nach dem perfekten Schmöker. Das Schreiben von Rezensionen hat sie aufgegeben. Bringt ja doch nichts außer dämliche Kommentare von dämlichen Leuten, die keine Ahnung von romantischer Lektüre haben.

8.
Der Thoni-Verlag wurde immer noch nicht beim Gewerbeamt angemeldet. Was dahintersteckt, wird Reporter Rudi akribisch recherchieren. Wenn sein Chef und der Kaninchenzuchtverein nicht wieder dazwischenkommen.

9.
Der VERLEGER existiert nicht. Aber Derry treibt sich trotz Dementi gern im Netz und auf Facebook herum. Er schreibt weiterhin Tagebuch und freut sich riesig auf die Lesung in Offenbach. Corpy auch.

10.
Buchhändler Bertram Buchmann wünscht sich von Herzen, dass weiterhin Geschichten erzählt werden, die es lohnen, dafür Rote Bücher zu machen. Und dass es genügend Leute gibt, die sie kaufen und lesen. Damit gute Geschichten und gute Bücher sich künftig vielleicht wieder lohnen. Seinen Laden hat er gestern für immer zugemacht.

Das Projekt Thoni – der Verlag ohne Bücher ist damit beendet.

Die Motive für dieses Projekt bleiben gleichwohl nebulös. Antwortversuche werden womöglich auf einer Party zum Projektabschluss gegeben. Richten Sie sich auf eine Festivität größeren Ausmaßes ein, die großspurig online angekündigt, aber offline niemals stattfinden wird. Wo? In den Räumlichkeiten des Thoni-Verlags. Wann? Wenn die rechte Zeit dafür ist. Dieser Satz wurde von wem anders geschrieben, kürzlich gelesen und dreist geklaut. Er passte einfach zu gut.
Die Einladung zur Party ergeht gesondert.

gez.
das Thoni-Team.

PS: Das ist kein Aprilscherz.

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